Überleben im Vergessen

30. August 2019 – Dass er dem Ausweichlichen nicht aus dem Weg hat gehen können, daran leidet Martin Beyers Protagonist in „Und ich war da“, Ullstein Verlag, schwer und ausschweifend. Ihm misslingt das Loslassen ebenso, wie ihn das perpetuierende Ressentiment einer sublimen Schuld erdrückt. Erzählerisch prägnant August Unterseher ist ein … Lesen Sie weiter

Zum ersten Mal in meinem Leben sterbe ich

20. August 2019 – Der tiefe Blick in einen schwarzen Abgrund ist das Eröffnungs-Szenario in „Kachelbads Erbe“, soeben erschienen bei Hoffmann und Campe. „Was bleibt von einem Menschen übrig, wenn er dort hineinstürzt?“, lässt Hendrik Otremba seine literarische Figur im Prolog sagen und nur wenige Sätze weiter: „Zum ersten Mal … Lesen Sie weiter

Von der vermeintlichen Unscheinbarkeit einer besonderen Frau

19. August 2019 – Auf den ersten Blick lässt sie sich mit einer Luftblase vergleichen: Sie ist da und auch irgendwie nicht, präsent, aber von vermeintlicher Unbedeutsamkeit. Ja, ungewollt, zurückgesetzt und benachteiligt ist sie in ihrer Kindheit gewesen. In der Gegenwart bewegt sich die agile Dame eigenwillig und zielstrebig voran. … Lesen Sie weiter

Die Verstrickungen eines unkalkulierbaren Alltags

16. Juli 2019 – Lebenslinien verlaufen auf den ersten Blick gradlinig und zusammenhanglos. Die Protagonisten aus Cornelia Forndrans Roman „Der rote Cadillac“ interagieren in einem scheinbar unkalkulierbaren Alltag, dessen Konturen sich jedoch rasch herauskristallisieren als zwischenmenschliches Gefüge voller Gespanntheit und emotionaler Verflechtungen. Literarische Sanftmut Liebe und Tod, Hoffnung und Resignation, … Lesen Sie weiter

231 Jahre und acht Monate nach Goethe

27. Juni 2019 – „Für Dich, Rom“. In dieser minimalistisch gehaltenen Widmung steckt das Substrat eines ganzen Romans, der schräg gegenüber der Casa di Goethe seinen Anfang findet – genau 231 Jahre und acht Monate nach Goethe. Simon Strauss erzählt verbal in verdichteter Poesie über das Lieben, Trauern und Hoffen … Lesen Sie weiter

Die unaufgeregte Liebe künstlicher Intelligenz

22. Mai 2019 – „Es war der Hoffnungsschimmer einer religiösen Sehnsucht, es war der heilige Gral der Wissenschaft.“ Mit diesem melodiösen wie fulminanten Satz beginnt Ian McEwans neuer Roman „Maschinen wie ich“, Diogenes Verlag. Er ist wie der erste Ton einer Sinfonie, der gleich einstimmt in den stillen Plot einer … Lesen Sie weiter

Im farbenfrohen Dschungel der Vergangenheit

2. Mai 2019 – Die Erinnerung ist der Ausgangspunkt der Gegenwart. Von da aus entspinnt sich die Zukunft. Aber was hat das mit dem Verschwinden eines Menschen zu tun, dessen Leben und Dasein sich unauslöschlich eingebrannt hat ins Bewusstsein eines nach Antworten suchenden Mannes? Friedemann Karig jedenfalls verwebt in seinem … Lesen Sie weiter

Das ungekünstelte, magische Spiel mit Worten

26. März 2019 – Wenn Sprache versagt, was bleibt dann noch? Das geschriebene Wort! Schließlich ist es die ungekünstelte Ausdrucksform der Vernunft. Es ist expressiver und ausschließlicher Abdruck des Verstands. Und so bedienen sich seiner all diejenigen, die das Spiel mit den Buchstaben lieben, um aus ihnen Botschaften voller Signifikanz … Lesen Sie weiter

Das Glück versteckt sich hinter der Tür

25. März 2019 – In Zeiten des Elends, der Trauer, des Verlustes bleibt oft nur noch eins: die Hoffnung. Und davon lassen sich Regina Scheers Protagonisten von „Gott wohnt im Wedding“, Hörverlag, unaufhörlich antreiben. Greifbare Emotionen Sie sind Verlierer, Geächtete, leer und ausgebrannt. All ihre Ängste, Sehnsüchte, Träume werden fühlbar, … Lesen Sie weiter

Die launenhafte Geschichte des denkenden Menschen

22. März 2019 – Die Gedanken sind Ausstülpungen des Verstands. Sie vergegenständlichen, konkretisieren Gefühltes, Erlebtes und brennen sich – in ausgesprochener Form – unauslöschlich ins Gedächtnis. „Und überall Philosophie“ von Ger Groot, dtv Verlag, befasst sich genau damit: mit der launenhaften, spannenden Geschichte des denkenden Menschen. Omnipräsente Philosophie Der Autor … Lesen Sie weiter