Lange vergriffen, jetzt endlich wieder lieferbar: Literaturnobelpreisträger Jon Fosse kehrt mit seinem Werk zurück in die Bücherregale

12. Dezember 2023 – Sofort nach der Verleihung des Literaturnobelpreises Anfang Oktober stürmten die Menschen in die Buchhandlungen, um die Werke des Preisträgers Jon Fosse zu ergattern, leider erfolglos. CarpeGusta Literatur berichtete darüber, stellte sich damals die Frage „Wo ist Jon Fosse?“ und erhielt ernüchternde Antworten: „Wir haben kein einziges Exemplar auf Lager, weil er vor der Verleihung kaum bei uns gefragt war.“ „Wir haben ihn einfach nicht geführt. Und jetzt gibt es zwar eine hohe Nachfrage, aber es ist nichts da.“ „Alle seine Werke werden derzeit neu aufgelegt, doch bis sie bei uns eintreffen, vergehen noch mindestens vier bis fünf Wochen“, hieß es sinngemäß sowohl bei Thalia als auch bei der Mayerschen Buchhandlung. „Und dieses Desaster erleben wir jedes Jahr aufs Neue!“, kam es einmal noch hinter vorgehaltener hinzu. Bei Amazon sah es nicht anders aus: Wer Jon Fosse in seinen Warenkorb legte, durfte frühestens Anfang Dezember mit ihm rechnen.

Jetzt endlich feiert der Norweger sein großes Comeback und kehrt mit seinen Romanen zurück in die Bücherregale. Wir stellen drei seiner heute im Rowohlt Verlag erschienenen Highlights vor:

Klappentext „Ein neuer Name“:

Asle, alternder Maler und Witwer, wohnt allein an der Südwestküste Norwegens. In der nächsten Kleinstadt liegt ein anderer Asle, ebenfalls Maler, im Krankenhaus, zerfressen vom Alkoholismus. Asle und Asle sind Doppelgänger, zwei Versionen desselben Lebens, zwei Versionen derselben Person, die beide mit existenziellen Fragen zu kämpfen haben. In diesem letzten Teil von Jon Fosses Heptalogie verfolgen wir in Rückblenden das Leben der beiden Asles als junge Erwachsene: Der Erzähler lernt seine große Liebe Ales kennen, tritt in die katholische Kirche ein und verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Versuch, alle Bilder, die in seinem Kopf bereits existieren, auch zu malen.

Klappentext „Ein Leuchten“:

Ein Mann setzt sich ins Auto und beginnt zu fahren, ohne zu wissen, wohin er will. Er biegt mal rechts, mal links ab und bleibt schließlich am Ende eines Waldweges stecken. Es dämmert und beginnt zu schneien, doch anstatt umzukehren und Hilfe zu holen, wagt sich der Mann törichterweise in den dunklen Wald hinein. Tiefer und tiefer dringt er vor in die Dunkelheit, bis er sich unweigerlich verirrt. Er ist müde und friert, als ihm tief in der Finsternis des Waldes ein leuchtendes Wesen begegnet.

Klappentext „Melancholie“:

Düsseldorf, Mitte des 19. Jahrhunderts. Lars Hertervig studiert als Schüler von Hans Gude an der Kunstakademie. Er ist verrückt nach Helene Winckelmann, der Tochter seiner Zimmerwirtin. Aber das Mädchen ist gerade fünfzehn Jahre alt, Hertervig darf sie nicht lieben. Heimgesucht von Halluzinationen und ohne festen Wohnsitz pendelt er zwischen einem Café, in dem er den Spott seiner kultivierteren Klassenkameraden erträgt, und der Wohnung der Winckelmanns, die er verzweifelt zu betreten versucht – ein Schwebezustand, der ihn unaufhaltsam in den Wahnsinn führt. Schließlich wird er in seine Heimat abgeschoben. Die Diagnose der Ärzte: Melancholie.

Über den Autor:

Der diesjährige Literaturnobelpreisträger wurde 1959 im norwegischen Haugesund geboren und wuchs in einem kleinen Dorf auf. Mit 16 Jahren begann seine literarische Karriere. Da verfasste er erste Musiktexte, kurze Erzählungen und Gedichte. Nach dem Studium unter anderem der Literaturwissenschaften arbeitete er als Dozent für freies Schreiben und war als Übersetzer tätig. Seinen Durchbruch als Schriftsteller hatte er 1983 mit seinem Roman „Rot, schwarz“. Den Nobelpreis erhielt er für seine Prosa und seine Theaterstücke. Die Dramen des Autors sind unter den zeitgenössischen Stücken in Europa die am häufigsten aufgeführte Werke.

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