4. Juni 2024 – „Liebes Kind“ von Romy Hausmann, dtv: Familie ist kein Zwang. Wenn sie zu einem wird oder – schlimmer noch – werden muss, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Das ist die Ausgangssituation in diesem Roman, die die Weichen stellt für das darauffolgende Horrorszenario.
Tiefgründiger Horror statt oberflächlicher Splatter
Ausgestattet ist diese angsteinflößende Bühne jedoch nicht mit überstrapaziertem Splatter. Nicht exzessive Gewalt, Blutbäder oder Schockelemente sind die zündenden Auslöser für die ständig mitschwelende Furcht, die der Leser zu keinem Zeitpunkt abschütteln kann und will. Die Autorin spielt stattdessen mit gut platzierten Motiven wie knisternder, tiefgründiger Angst. Gezielt setzt sie „Atemschocker“ ein und macht aus ihrem Erstlingswerk einen Thriller der ganz besonderen Art.
Klappentext:
Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Der Vater versorgt seine Familie mit Nahrung, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder eine Mutter haben – koste es, was es wolle. Doch eines Tages gelingt dieser die Flucht. Und nun geht der Albtraum richtig los. Denn vieles scheint darauf hinzudeuten, dass sich der Vater mit aller Macht zurückholen will, was ihm gehört. Wahn oder Wirklichkeit?
Über die Autorin:
Romy Hausmann, Jahrgang 1981, schrieb sich mit ihrem Thrillerdebüt sogleich an die Spitze der deutschen Spannungsliteratur: Der Thriller landete auf Platz 1 der „Spiegel“-Bestsellerliste. Übersetzungen ihrer Bücher erscheinen in 26 Ländern, die Filmrechte wurden teuer verkauft. Romy Hausmann wohnt mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen Waldhaus in der Nähe von Stuttgart.