Die vielleicht innovativste Serie über ein literarisches Phänomen, Teil 6: Perry Rhodan – erstaunlich aktuell!

22. November 2024 – Mitte der 1960er-Jahre geschrieben und trotzdem schon an vielen Stellen mit dem Finger in Wunden der Gegenwart: Der „Perry Rhodan“-Zyklus 3, „Die Posbis“, ist an vielen Stellen extrem prophetisch. Da beschreiben die Autoren etwa eine gefährliche Droge namens Liquitiv und ihre mafiösen Vertriebsstrukturen Anfang des 22. Jahrhunderts. Ihre Wirkung und ihr Schadenspotenzial erinnern erschreckend an Crystal Meth, das damals zwar schon erfunden und als Medikament auf dem Markt war, aber als Modedroge seine zweifelhafte Karriere noch längst nicht begonnen hatte.

Ebenso werden die Gefahren von künstlicher Intelligenz thematisiert, obwohl damals fast niemand mit dem Begriff etwas hätte anfangen können. An anderer Stelle werden Planeten für wirtschaftliche Zwecke ausgebeutet und tot zurückgelassen. Schlagwörter wie Raubbau oder Klimakrise waren damals natürlich noch unbekannt, Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace reine Zukunftsmusik.

Ökologie, Psychologie und Philosophie inklusive

Auch psychologisch sind die Bände 100 bis 149 (Silberbände 13 bis 17) aus heutiger Sicht ein wahrer Leckerbissen: Vater-Sohn-Beziehung, Tod versus Unsterblichkeit, unerwiderte Liebe oder die Arroganz vermeintlich überlegener Völker – niemand würde all das so ausgeprägt wie hier in einer Science-Fiction-Serie, die überall und nirgends zwischen den Sternen spielt, erwarten. Das Besondere daran: Den Autoren gelingt es, sich ohne moralischen Zeigefinger mit solch heiklen, bis heute brandaktuellen Themen zu befassen. Manchmal geht es sogar richtig philosophisch zu, wenn es beispielsweise um Verantwortung, Dankbarkeit, Gehorsam oder Ehrlichkeit geht. Das passt im positiven Sinne so gar nicht zu einem vermeintlich typischen „Groschenroman“. Es dürfte eines der Geheimnisse des beispiellosen Erfolgs der Serie aus Deutschland sein.

Tipp: Lesen Sie noch weitere Folgen aus unserer Serie „CarpeGusta Literatur meets Perry Rhodan“!

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