23. September 2024 – „Lass uns doch noch etwas bleiben“ von Lionel Shriver, Piper Verlag: Für immer jung oder besser gesagt niemals alt werden. Das beschließt das Protagonistenpaar in der Mitte ihres Lebens. Ein aberwitziges Gedankenexperiment nimmt damit seinen Lauf.
Mit Charme jongliert die Autorin in diesem Roman mit ernsten Sujets wie Tod, Krankheit, Gebrechen und der Perspektivlosigkeit einer vermeintlich düsteren Zukunft. Bleibt die Gegenwart ein Genuss, wenn solch skurril-schräge Pläne ins Auge gefasst werden? Fest steht: Der Alltag steht fortan Kopf und bringt so manch unverhersehbare Überraschung mit sich.
Fazit: Ein eigensinniger Roman, der frischen Wind in ein altes Thema bringt und sich mit der Frage der Fragen so ganz anders beschäftigt als allgemein gewohnt.
Klappentext:
Bei einem verhängnisvollen Sherry beschließen Cyril und Kay Wilkinson, mit achtzig Jahren aus dem Leben zu scheiden. Krankheit, Siechtum und Leid: Die beiden wissen, danach geht es bergab.
Dem Paar bleiben noch dreißig Jahre, die sie in vollen Zügen genießen wollen. Doch was, wenn einer der Ehepartner den letzten Akt nicht über sich bringt? Wenn sie die neue Freiheit des Alters so sehr schätzen, dass ihr Plan aus dem Blick gerät? Oder sich der Tod schließlich überwinden lässt?
Über die Autorin:
Lionel Shriver, geboren 1957 in Gastonia, North Carolina, lebt mit ihrem Mann, dem Jazzmusiker Jeff Williams, in Portugal und England. Ihr in 25 Sprachen übersetzter Roman „Wir müssen über Kevin reden“ wurde mit dem „Orange Prize for Fiction“ ausgezeichnet. Auch ihr Gedankenspiel „Liebespaarungen“ erhielt international beste Kritiken. Der Roman stand wochenlang auf den Bestsellerlisten.