Kälte

30. April 2024 – „Kälte“ von Szczepan Twardoch, Rowohlt Verlag: Er ist ein Autor, der die Welt in seinen Werken herausfordert – so auch in seinem 421 Seiten starken Roman, mit dem er die Leser in eine unbarmherzige Realität katapultiert.

Es ist ein meisterhaft geschriebener Text, der packt, anregt und regelrecht dazu zwingt, tief in die menschliche Seele einzutauchen. Gleichzeitig wirft er die Frage auf, wie viel ein Individuum überhaupt ertragen kann.

Dazit: Twardochs feinfühlige Charakterentwicklung und die eindrucksvolle Kulisse, in der er seine Figuren interagieren lässt, machen dieses Buch zu einem wahrhaft faszinierenden Erlebnis.

Klappentext:

Der Kampf eines Mannes, der nichts zu verlieren hat. Gegen die Welt und sich selbst. Einst war Konrad Widuch begeisterter russischer Revolutionär, kämpfte in der Reiterarmee. Unter Stalins Herrschaft verliert er alles, den Glauben an die Sowjetunion, seine junge Familie, die Zukunft. Aus den Schrecken des Gulag kann sich Widuch mit äußerster Härte befreien – und steht vor dem Nichts: in den Weiten der Taiga, einer atemberaubend schönen wie tödlichen Welt. Zusammen mit der Russin Ljubow und dem mitgeflohenen Gabaidze wird er von den Ljaudis gefunden. Bei dem archaischen Volk entdeckt Widuch ein fremdes Leben voll arktischer Exotik, ungeahnter Stille, eine Welt mit unbegreiflichen Göttern; der versehrte Gabaidze wird zum Schamanen. Als ein russisches Flugzeug landet, müssen Widuch und die schwangere Ljubow sich wehren und sind bald wieder auf der Flucht, allein im höchsten Norden.

Über den Autor:

Szczepan Twardoch, geboren 1979, ist einer der herausragendsten Autoren der Gegenwartsliteratur. Mit „Morphin“ gelang ihm 2012 der Durchbruch; das Buch wurde mit dem „Polityka-Passport-Preis“ ausgezeichnet, Kritik und Leser waren begeistert. Für den Roman „Drach“ wurden Twardoch und sein Übersetzer Olaf Kühl 2016 mit dem „Brücke Berlin Preis“ geehrt, 2019 erhielt Twardoch den „Samuel-Bogumil-Linde-Preis“. Zuletzt erschienen der hochgelobte Roman „Der Boxer“, das Tagebuch „Wale und Nachtfalter“ und der Roman „Demut“, den die „Neue Zürcher Zeitung“ als „Höhepunkt seines Schreibens“ bezeichnete. Szczepan Twardoch lebt mit seiner Familie im schlesischen Pilchowice.

 

 

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