Die vielleicht innovativste Serie über ein literarisches Phänomen, Teil 2: Perry Rhodan – wie alles begann

27. September 2024 – Nur maximal 50 Folgen waren damals insgesamt geplant, inzwischen sind es weit über 3000! Die „Perry Rhodan“-Hefte 1 bis 49 sind aus heutiger Sicht also „nur“ der Einstieg und als Zyklus 1 unter dem Namen „Die Dritte Macht“ zusammengefasst. Doch der hat es bereits durchaus in sich!

1961 und 1962 veröffentlicht, liegt die Handlung damals noch in einer nahen Zukunft: Perry Rhodan betritt 1971 als erster Mensch den Mond und entdeckt dort ein notgelandetes Raumschiff Außerirdischer, die sich Arkoniden nennen. Die Folgen für die Erde sind, wie man sich unschwer vorstellen kann, gravierend, einschneidend. So gilt es für Rhodans „Dritte Macht“, die in Ost und West gespaltene Menschheit zu einen, um sich gemeinsam gegen Gefahren aus dem All verteidigen zu können. Erste Expeditionen zur Venus und ins Nachbarsonnensystem folgen. Fremde Intelligenzen – lebendige wie künstliche und nicht nur freundlich gesinnte arkonidische – treten auf den Plan. Und ein galaktisches Rätsel verspricht nicht weniger als die sogenannte relative Unsterblichkeit.

„Western im Weltraum“

Die Presse nannte die Reihe damals etwas despektierlich einen „Western im Weltraum“. Dem auch internationalen Erfolg der deutschen Serie schadete das nicht. Im Gegenteil! Schnell mussten ganze Auflagen zwei-, dreimal nachgedruckt werden, um die hohe Nachfrage zu befriedigen. Zehntausende Exemplare gingen Woche für Woche über die Ladentheke. Erste Fanclubs gründeten sich. Alsbald wurden händeringend zusätzliche Autoren gesucht. Einer allein konnte das alles natürlich kaum stemmen. Schnell war klar: Das wird ein Dauererfolg! Nach Ausgabe 50 war entsprechend auch nicht Schluss.

Willkommen im Perryversum!

Bis ins Jahr 1984 – wie gesagt: damals noch weit in der Zukunft! – geht dieser erste Zyklus. Und er ist heute wie damals spannend. Schnell ist man mit dem „Perry Rhodan“-Virus infiziert, findet sich in einer im Wortsinne fantastischen Welt wieder, dem „Perryversum“, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben scheint. Das Erfolgsrezept? Im Prinzip simpel und entsprechend genial: Man nehme aktuelle politische und wirtschaftliche Probleme und lasse sie hochtechnisiert, stets demokratisch und durchaus nachhaltig von einer fiktiven Menschheit mit Perry Rhodan an der Spitze lösen. Captain Kirk machte es Jahre später auf seinem Raumschiff Enterprise kaum anders …

Tipp: Lesen Sie noch weitere Folgen aus unserer Serie „CarpeGusta Literatur meets Perry Rhodan“!

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