Kolumne
24. Januar 2025 – Böse Echsenwesen sind schuld an Corona? Ein geheimes außerirdisches Grüppchen lenkt seit dem Ende des Kalten Krieges die Geschicke der Menschheit? Erich von Däniken ist der Begründer der Theorie von Besuchern aus dem All vor vielen Jahrtausenden? Alles falsch, Perry Rhodan ist der Ursprung! Ja, richtig gelesen: Viele in den letzten Jahrzehnten und bis heute populäre Verschwörungstheorien basieren auf einzelnen Romanen oder ganzen Handlungszyklen der Science-Fiction-Serie made in Germany.
Echsenwesen, Erste Menschheit und Weltelite
Schon in den 1960ern erfanden die Autoren Insekten- und Echsenwesen von fernen Planeten, der Menschheit oft nicht gerade freundlich gesinnt – und beeinflussten damit maßgeblich spätere Verschwörungserzählungen auf der realen Erde. Die ersten waren die „Topsider“: schon in Heft 10, erschienen Ende 1961! Ebenso war es Perry Rhodan, der auf frühere intelligente Erdzivilisationen stieß: die Lemurer, auch Erste Menschheit genannt. Das war in Heft 264 aus dem Jahr 1966. Erich von Däniken stellte solche Handlungsstränge zwei Jahre später (!) in seinem ersten Bestseller als angeblich belegte Theorie vor. Es liegt auf der Hand, dass er sich vom Perryversum beeinflussen ließ. Schließlich outete er sich einst selbst als großer Fan der Serie.
Eigentlich sind nur die Namen anders: Bei Perry Rhodan beherrschen nicht die Bilderberger die Erde, sondern die „Meister der Insel“ und die „Konstrukteure des Zentrums“ gleich die ganze Galaxis. Nicht Rothschilds oder Rockefellers beeinflussen hier das Handeln wichtiger Persönlichkeiten, sondern Cappins oder Cynos. Weltelite sind nicht Illuminaten oder herrschsüchtige Freimaurerlogen, sondern „der Schwarm“ und andere Superintelligenzen. Da sieht man so manche vermeintliche Verschwörung doch gleich mit ganz anderen Augen …
Tipp: Lesen Sie noch weitere Kolumnen, Interviews, launige Beiträge und ganz persönliche Einschätzungen in unserer Serie „CarpeGusta Literatur meets Perry Rhodan“!
Die nächste Kolumne erscheint am 7. Februar 2025.