Verortung des Unmöglichen

19. September 2018 – Es ist eine scharf zugespitzte Zusammenballung diverser Emotions- und Handlungsebenen, die den Spannungsbogen in Juli Zehs neuem Roman „Neujahr“ aufbauen. Der Protagonist Henning interagiert selbstreflektierend zwischen den verschiedenen Leveln und reibt sich auf an der fundamentalsten aller Existenzgrundlagen. Resignation, Verzweiflung, Angst in Akustik Wie das Jetzt … Lesen Sie weiter

Auf den Spuren Dostojewskis

13. September 2018 – Die Seele Moskaus brodelt, glüht, brennt. Korruption, Gewalt, Ohnmacht sind allgegenwärtig. Mittendrin: Ilja, ein Außenseiter, ein vom Leben Benachteiligter auf der Suche nach Frieden. Und er macht sich auf den Weg. Seine unglückselige Reise beschreibt Dmitry Glukhovsky in „Text“, Europa Verlag. Gefühlte Worte, stimmungsvolle Bilder Plakativ … Lesen Sie weiter

Poetische Gewalt des Ungesagten

11. September 2018 – Wenn das Talent ins Geniale abdriftet, überschattet dies nicht selten die Persönlichkeit. Der Künstler isoliert sich, erhebt sich über das Ganze und verliert den roten Faden der Zwischenmenschlichkeit. Pinch hat genau solch einen Egomanen als Vater, von dem er sich flüchtend zu emanzipieren versucht – ohne … Lesen Sie weiter

Dimension der Realität

10. September 2018 – „Ich bin in der Fremde. Ich habe Hoffnung und einen Koffer voller Geheimnisse. Beides trage ich und gehe, wie ein Sufi, der geduldig zu blühen versucht, wo immer der Herr ihn hingepflanzt hat.“ Dieses Gedicht nimmt in komprimierter Kürze den leitmotivischen Grundgedanken des gesamten Romans auf. … Lesen Sie weiter

Satirische Schärfe im Verbotenen

10. September 2018 – Die vielleicht brisanteste Satire der Jahres erhält eine Stimme: eine, die dem Sarkasmus dieses Buches mit nicht minder zynischer Intonation seinen eigenen, ganz individuellen Stempel aufdrückt. Kein Geringerer als Christoph Maria Herbst liest Timur Vermes‘ Roman „Die Hungrigen und die Satten“, Bastei Lübbe, und macht aus … Lesen Sie weiter

Eintauchen in den Proust’schen Mikrokosmos

31. August 2018 – Einem Klassiker der Weltliteratur gerecht zu werden, ist kein leichtes Unterfangen – ihm Leben einzuhauchen, die Figuren gekonnt zu konturieren und sie dann auf den Punkt zu inszenieren, nicht minder schwierig. Dem Hörverlag ist mit der Interpretation von Marcel Prousts „Sodom und Gomorrha“ genau dies gelungen. Mondän, … Lesen Sie weiter

Die Außergewöhnlichkeit des Gewöhnlichen

30. August 2018 – Es sind Zufälle und die gar nicht allzu großen Belange des Lebens, die Spannungen hineinbringen in einen Alltag, der oftmals in der Gewöhnlichkeit zu versinken droht. Anna Felder lehrt den Leser in ihrem Prosaband „Circolare“, Limmat Verlag, eben jenes Gefühl für solch sublimen Dinge: Sie führt … Lesen Sie weiter

Ode an Tiflis

28. August 2018 – „Kann nicht ohne Tiflis sein“, heißt eins der vielen Gedichte in dem soeben erschienenen Lesebuch „Zug nach Tbilissi“, Suhrkamp Verlag. Georgiens Hauptstadt sind darin etliche Erzählungen, Geschichten und Reportagen gewidmet, die als sich Ganzes zusammenfügen zu einer wundervollen Ode voller Poesie. Paris des Ostens Die imposante … Lesen Sie weiter

Ein Verschwinden auf Raten

26. August 2018 – Es verändert sich alles. Schlag- und tumultartig. Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr, wie es einmal gewesen ist: Mit dem Verschwinden seiner Schwester verschwindet auch Benjamin – Stück für Stück. Monica Sabolo beschreibt in „Summer“, Insel Verlag, den Verfall eines Mannes, der die … Lesen Sie weiter

Verwirrnis im Ist-Zustand

25. August 2018 – Homosexualität in der DDR der 1950er Jahre: In dieser thematischen Kulisse entfaltet sich der Plot in Christoph Heins neuestem Roman „Verwirrnis“, Suhrkamp Verlag. Die geheime Liebe zwischen Friedeward und Wolfgang wird leitmotivisch zum Träger einer höchst realen Präsenz und auch Brisanz vergangener Zeiten. Glaubwürdige Transparenz Dem … Lesen Sie weiter