Die vielleicht innovativste Serie über ein literarisches Phänomen, Teil 17: Perry Rhodan und die Milliardenauflage

Kolumne

4. April 2025 – Seit Jahren geistert diese Zahl durchs Internet, wird in Interviews und Reportagen gern wiederholt: 1.000.000.000, eine Eins mit neun Nullen! So hoch soll die Gesamtauflage von „Perry Rhodan“ mindestens sein. Klingt gigantisch! Und kaum ein Perryaner würde da widersprechen. Aber kann das wirklich sein? Rechnen wir doch einfach mal nach …

Keine belastbaren Zahlen

Ganz so einfach ist das allerdings gar nicht. Denn wirklich handfeste und vor allem lückenlose Verkaufszahlen gibt es nicht. Zumindest sind sie nicht öffentlich zugänglich. Also müssen wir uns mit Schätzungen der Milliardenfrage nähern. Fangen wir also an: Heute erscheint Heft 3320. Bei einer Auflage von durchschnittlich 50.000 Exemplaren wären das 166 Millionen Hefte, Zweit- und Drittauflagen von frühen Zyklen nicht eingerechnet. Nicht schlecht! Hinzu kommt, dass in den ersten Jahrzehnten die Auflage noch um ein Vielfaches höher gelegen hat. Es sollen in den Sechzigern und Siebzigern durchaus 250.000 Hefte pro Ausgabe verkauft worden sein. Die 1000 Hefte in diesem Zeitraum kommen also schon auf insgesamt 250 Millionen Exemplare. In den 80ern und 90ern waren es dann vielleicht noch 150.000 und seit der Jahrtausendwende durchschnittlich 40.000, also weitere 150 Millionen bis zur Jahrtausendwende und seitdem noch einmal 50 Millionen. Inklusive Neuauflagen kratzen wir somit bereits an der Grenze zur halben Milliarde!

Hefte, Bücher, E-Books und Co.

Nicht zu vergessen: die insgesamt 169 Silber- und Blaubände plus Sondereditionen mit einer Auflage von bestimmt plusminus 100.000 bis in die 80er und heute weiterhin stattlichen 40.000, macht summa summarum knapp 10 Millionen Stück. Dann sind da selbstverständlich noch die Taschenbücher mit Storys parallel zur Hauptserie, also über 400 Planetenromane, rund 100 Miniserien, zudem etwa 350 Ausgaben des Relaunches namens „Perry Rhodan NEO“, die Serie „Atlan“, Comics und Jahrbücher. Rechnen wir auch hier mit jeweils 40.000 Stück, kommen wir auf weitere 35 Millionen. Internationale Ausgaben, allein 300 in Frankreich, und natürlich die E-Books plus Hörspielcassetten aus den 80ern erhöhen das Ganze auf eine geschätzte Gesamtauflage von 600 Millionen. Nehmen wir Fan Fiction dazu, wo Zahlen noch schwerer abzuschätzen ist, erhöht sich das alles auf bis zu 750 Millionen.

Nein, die Milliarde knackt Perry Rhodan damit nicht ganz. Bei allen Planeten, er ist aber ziemlich nah dran, zumal die Aufzählung nicht abschließend ist. Dafür ist das Perryversum einfach zu groß. Chapeau!

Tipp: Lesen Sie noch weitere Kolumnen, Interviews, launige Beiträge und ganz persönliche Einschätzungen in unserer Serie „CarpeGusta Literatur meets Perry Rhodan“!

Die nächste Kolumne erscheint am 18. April 2025.

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