5. April 2024 – „Das unsichtbare Band“ von Haneen Al-Sayegh, dtv: Eine arabische Frau, aufgewachsen in einem strenggläubigen Land unter schweren Familien-Repressalien, hat nur eine Möglichkeit, um zu (über)leben: Sie fügt sich, ordnet sich unter. Denn sie weiß, was mit ihr und ihresgleichen geschieht, wenn sie aufbegehrt. Und trotzdem entscheidet sie sich doch irgendwann gegen diesen „leichten“ Weg. Sie rebelliert.
Dieser Debütroman einer starken Frau steht für die couragierte Willenskraft einer Unterdrückten. Er zeigt auf, dass sich der Kampf für Freiheit, Emanzipation, Gerechtigkeit und Würde nicht allein in Worten, sondern in konkreten Taten manifestiert. Das Buch steht für den furchtlosen Mut, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen und die eigene Geschichte neu zu schreiben.
Klappentext:
In den Bergen des Libanon wächst die junge Amal in der strengen, patriarchalischen Religionsgemeinschaft der Drusen auf. Sie will nur eines: die Schule besuchen und studieren, doch Mädchen haben dort keine Rechte. Der Großvater lässt zwischen sich und seiner Frau eine Mauer errichten, aber die Mutter darf immerhin Brot backen, und damit bezahlt sie das Schulgeld ihrer Töchter.
Als Amal, die jüngste, mit fünfzehn verheiratet wird und das Elternhaus verlässt, schweigt die Mutter. Unbeirrt, wenn auch gegen viele Widerstände, geht die junge Frau ihren Weg und beginnt zu begreifen, was es heißt, selbstbestimmt zu leben und wahrhaftig zu lieben.
Über die Autorin:
Haneen Al-Sayegh, geboren 1986 im Libanon-Gebirge, studierte Englische Literatur an der American University of Beirut, arbeitete als Dozentin und Übersetzerin. Sie veröffentlichte drei Gedichtbände und wurde mit dem renommierten „Naji Noaman Literary Award“ ausgezeichnet. Heute lebt Haneen Al-Sayegh abwechselnd in Beirut und Berlin.