Blutsauger-Romantik: Die Evolution des Vampir-Genres

17. April 2024 – Vampire beflügeln seit Jahrhunderten die Fantasie der Leser. In dieser Zeit hat das Genre eine faszinierende Entwicklung durchgemacht, sich sozusagen emanzipiert – von Horror-Romanen zur modernen Lovestory mit Herz. Während sie einst „nur“ Angst und Schrecken verbreiteten, stechen die Untoten heute durch Attraktivität, Charisma und sogar Erotik heraus. Vampire sind somit nicht ausschließlich zum Fürchten, sondern gar zum Verlieben da.

Die Geburt des Bösen einerseits und des liebenden Untoten andererseits

Die Wurzeln der Vampir-Literatur reichen weit zurück. Die erste bekannte Erzählung ist John Polidoris „The Vampyre“, veröffentlicht im Jahr 1819. Doch der Durchbruch kam erst 1897 mit Bram Stokers legendärem Schocker „Dracula“, der weltweit Abermillionen Menschen in seinen Bann zog und Kult wurde. Das Meisterwerk prägte generationenübergreifend das Bild des blutrünstigen Ungeheuers aus Transsilvanien, das tagsüber im Sarg eines angestaubten Schlosses schläft und nachts erwacht, um Menschen nach dem Leben zu trachten. Einhalt gebieten konnten sie ihm nur mit einem Kreuz und – besser noch – mit einem Pflock mitten durchs Herz.

In den 2000er-Jahren kam es plötzlich zum Imagewechsel, angestoßen durch Stephenie Meyers Bestseller-Reihe „Twilight“. In ihren Büchern präsentieren sich die Übeltäter auf einmal von einer ganz anderen Seite: Sie sind zwar immer noch geheimnisvoll und gefährlich, aber zugleich auch anziehend, schön und romantisch. In der Folge wurde die Liebe zwischen Monster und Sterblichen zum zentralen Thema vieler modernen Interpretationen. Da können sich Vampire tagsüber fortbewegen, sind Schüler oder gehen einer stinknormalen Arbeit nach – und plagen sich wie ganz gewöhnliche Menschen mit Herz- oder Trennungsschmerz.

Lesetipp:

Für die neue Generation stehen beispielsweise die Romane Sexy Rich Vampires-Trilogie, Vamps und The Serpent and the Wings of Night (CarpeGusta Literatur berichtete).

 

 

 

 

 

 

 

 
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