3. Oktober 2023 – „Mein Herz ist eine Krähe“ von Lina Nordquist,
Von der Gewalt und der Tiefe der Natur
Die Natur bestimmt die Szenerie dieses Buches. Sie ist allgegenwärtig, bestimmend, einnehmend. Mitunter strahlt sie Wärme aus, nicht selten wiegt sie schwer, wirkt melancholisch, zutiefst traurig. Die Menschen, die in ihr leben, sind von ihr abhängig – und trotzen ihr, im Guten wie im Bösen. Dementsprechend gleichen die finsteren Familiengeheimnisse einem undurchdringlichen, dunklen Wald, in dem sich die Protagonisten zu verirren scheinen. Der Weg aus dem Dickicht gestaltet sich schwierig, aber nicht aussichtslos. Trotz poetischer Düsternis gibt es hoffnungsvolle, strahlende Momente. In ausweglosen Situationen finden die Charaktere immerzu positiven Antrieb, der ihnen die nötige Entschlossenheit und Stärke gibt, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern.
Klappentext:
Norrland um 1900: Unni, Armod und der kleine Roar mussten überhastet aus Norwegen fliehen. Inmitten der blauen Berge und dunkelgrünen Wälder Hälsinglands finden sie ein neues Zuhause. Doch die brutalen Launen der Natur und des Landbesitzers lassen die kleine Familie kaum Frieden finden.
Mehr als 70 Jahre später plant Kåra die Beerdigung ihres Schwiegervaters Roar. Was ist damals wirklich passiert? Und welche Geheimnisse verbinden Kåra und Unni über die Jahrzehnte hinweg?
Über die Autorin:
Lina Nordquist, geboren 1977 in Norrala, ist Schriftstellerin, außerordentliche Professorin für Physiologie, Diabetesforscherin und Politikerin. Seit 2018 ist sie Mitglied des schwedischen Parlaments. Sie wuchs in Hälsingland auf und lebt derzeit mit ihrer Familie in Uppsala. Ihr Debütroman „Mein Herz ist eine Krähe“ wurde als Buch des Jahres in Schweden ausgezeichnet.
