18. Februar 2025 – „Irrfahrt“ von Toine Heijmans, Mairisch Verlag: Unspektakulär erscheint dieser Roman, wenn man zunächst nur den Klappentext liest. Was kann so aufregend an einem Seglerroman sein, dass gerade der verfilmt und in acht Sprachen übersetzt worden ist, fragt man sich und wundert sich dann, wie sehr man am Ball bleibt, da man das kleine Büchlein einfach nicht aus der Hand legen kann. Warum das so ist, offenbart sich bereits nach wenigen Seiten.
Spannend wie ein Thriller
Es ist die leise Ahnung, die von Passus zu Passus zu der sicheren Erkenntnis wird, dass sich hinter der trügerischen Belanglosigkeit das Undenkbare verbirgt. Ganz deutlich indes offenbart sich die sprachliche Schönheit, mit der der Autor von all dem berichtet und mit der er regelrecht an seinen Text fesselt. Dafür bemüht er keine komplexen Sätze, keine verschachtelten Erzählstrukturen oder unübersichtliche Figurenkonstellationen. Stattdessen setzt er auf Klarheit und einen einfachen Plot. Damit – und nur damit! – erzeugt er Spannung. Rasant entwickelt sich die Story dann gegen Ende. Im metaphorischen Sinne atemlos folgt man dem Geschehen und fühlt sich auf einmal hineinkatapultiert in wahre Psycho-Thrills. Wieder sind dabei keine effekthascherischen Stilelemente im Spiel. Es sind die Urängste des Menschen, mit denen Toine Hejmans gekonnt jongliert und die er mit einer schlichten, aber eindringlichen Erzählweise freilegt.
Klappentext:
Ein Vater nimmt seine sieben Jahre alte Tochter mit auf einen Segeltörn. In zwei Tagen wollen sie von Dänemark bis in die Niederlande segeln. Abgeschieden vom Rest der Welt, gehören sie mehr denn je zusammen. Bis etwas passiert, das ihr Leben völlig auf den Kopf stellt.
Über den Autor:
Der mehrfach ausgezeichnete Toine Heijmans, 1969 im niederländischen Nimwegen geboren, studierte Geschichte und arbeitete für verschiedene Tageszeitungen. Neben „Irrfahrt“ wurden auch „Pristina“ und „Der unendliche Gipfel“ zu internationalen Bestsellern.