28. Februar 2019 – Familie gilt als der Ursprung, als Mitte. Nicht selten verbirgt sich in ihr auch ein aufkeimender Ausdruck von Destruktion. Und liegt nicht gerade in der vermeintlich zerstörenden Kraft der eigentliche Antrieb, sich aus ihr zu befreien?
Feingestrickte Epik
Empathisch spielt Fatima Farheen Mirza in ihrem Roman „Worauf wir hoffen“, heute im dtv Verlag erschienen, mit dem Geflecht namens Familie. Sie reizt alle Schattierungen aus, die dieses Motiv an Spannkraft darbietet: Es wird gelacht, geweint, resigniert, gehofft. Und hinter allem steht stets die unausgesprochene Frage: Was eigentlich bedeutet Familie? Das Werk ist dabei kein lamoryantes, kein polemisches, kein affektiertes Buch. Es ist ein anmutiges Konglomerat aus den sogenannten Nebenwirkungen familiärer Zusammengehörigkeit: Liebe, Glaube, Güte finden sich darin ebenso wieder wie Melancholie, Trübsinn, Verzagtheit.
Fazit: ein feingestricktes episches Kunstwerk