24. Juni 2018 – Sie glänzen immer noch, die vier Sterne am Philosophen-Himmel: Martin Heidegger, Ludwig Wittgenstein, Walter Benjamin und Ernst Cassirer – brillante Denker der 1920er Jahre, die der damaligen Zeit ihren Esprit wie einen Stempel aufgedrückt und damit geisteswissenschafltich Wegweiser für die Gegenwart geworden sind.
Lehren und pralles Leben
Dem Faszinosum dieser dramatischen Epoche konnte sich auch Wolfram Eilenberger nicht entziehen. So hat er ihr und den Philosophen mit „Zeit der Zauberer“, Klett-Cotta Verlag, ein 400 Seite langes Kompendium gewidmet. Es ist ein Buch, das sich weder als Bio- oder Monografie, noch als Sach- oder Fachbuch katalogisieren lässt, weil es von allem etwas hat. Und gerade dieses Genreübergreifende und thematisch Alternierende macht das Werk zu einem herausragenden Lesevergnügen: So gibt es nicht nur eine Auftafelung theoretischer Lehren, sondern auch Einblicke ins pralle Leben, etwa in die Liebschaften Heideggers und Benjamins oder in die Homosexualität Wittgensteins.
Fazit: ein kluges Buch, das Philosophie nahbar macht.