29. Mai 2024 – Muss eine gute Textverarbeitung für Autoren teuer sein? Reicht nicht das kostenlose OpenOffice oder sollte es doch Marktführer Word oder Page für Mac-Nutzer sein? Lohnt sich das hochgelobte und entsprechend teure Programm Papyrus Autor? Wie hält es der Profi mit PDFs? Und welche Software für kleines Geld ist schlicht und ergreifend (über)lebenswichtig? Wie erleichtert zudem bestimmte Freeware den Alltag?
Mit der Schreibmaschine oder per Hand schreibt heute bekanntlich kaum noch jemand. Und wenn doch, sollte ein Manuskript vor der Abgabe immer digitalisiert werden. Reicht dafür ein Tablet oder gar ein Handy mit großem (externem) Monitor? Was spricht für ein Notebook, was für PC und Mac? Wie arbeite ich effektiv von zu Hause und unterwegs?
Braucht es eine spezielle Schreib-Software?
„Fangen wir mit der Software für die Textverarbeitung an. Es gibt jede Menge Programme auf dem Markt, die speziell die Bedürfnisse des Schriftstellers erfüllen wollen. Die Auswahl ist also nicht unbedingt einfach. Texte schreiben und lesen – das können sie mit allen. Im Prinzip reicht dazu sogar der Editor, das kostenlose Standardprogramm eines jeden handelsüblichen Windows-PCs. Zu mehr als das ist es aber nicht in der Lage. Aus gutem Grund nutzt heute kaum noch jemand den Editor für längere Texte“, erklärt Dr. Maria Zaffarana in ihrem modernen Schreibratgeber „Poesie der Worte“. Zeitgemäße Programme sind schließlich viel mehr als Schreibmaschinenersatz. Sie helfen bei der Überprüfung von Rechtschreibung und Grammatik und dabei, Texte zu strukturieren und zu formatieren. So manche Software speziell für Schriftsteller bietet gar Hilfen zum Plotten, Lesbarkeitskontrollen etwa, Recherche-Pinnwände und Stilanalysen – und wandeln das fertige Manuskript sogar mit einem Klick in ein E-Book um.
Die Auswahl ist gewaltig. Und es gibt eben nicht das eine Programm, das alles kann und alle anderen in den Schatten stellt. Welches Programm das beste ist, ist zu einem großen Teil subjektiv, weil individuell abhängig von den jeweiligen Bedürfnissen. Doch natürlich gibt es durchaus objektive Kriterien.
Der Klassiker: Microsoft Word
Microsoft Word ist faktisch der Standard unter den Schreib-programmen. Es läuft auf allen handelsüblichen Compu-tern, sogar auf Macs. Ein Autor sollte dieses Programm zumindest kennen, ein Lektor muss es. Es ist solide, läuft meist stabil und lässt sich schon nach kurzer Eingewöhnung intuitiv bedienen. Eine überwältigende Mehrheit der Schriftsteller nutzt Word. Lektoren kommen schon deshalb nicht daran vorbei, weil sie effektiv mit ihren Kunden zusammenarbeiten wollen. Spezielle Funktionen für Autoren, wie sie insbesondere Papyrus bietet, gibt es hier allerdings nicht.
Auf den meisten Computern – stationär wie mobil – ist Word beim Kauf bereits vorinstalliert. Falls nicht, kann eine kostenlose eingeschränkte Version auf der Website von Microsoft heruntergeladen werden, übrigens auch als Schreibprogramm für Smartphones! Wer allerdings beruflich damit arbeiten will, braucht den vollen Leistungsumfang und somit die Vollversion. Die gibt es im Abo ab rund fünf Euro im Monat, Updates inklusive, oder als Offline-Software je nach Version und Anbieter zwischen unter zehn und 150 Euro.
Die Vorteile von Microsoft Word:
• extrem weit verbreitetes Programm und de facto der Standard
• schnelle Hilfe durch andere Nutzer im Netz
• äußerst benutzerfreundlich
Die Nachteile von Microsoft Word:
• von Formatierungshilfen abgesehen keine Hilfe bei der Strukturierung eines Textes
• kein direkt ersichtlicher Export für E-Books
Weitere Tipps rund um Soft- und Hardware für Autoren finden Sie im Schreibratgeber „Poesie der Worte“.