10. Februar 2019 – Ungesagtes schwelt lange in der Lautlosigkeit, stumm und doch laut hörbar, bis es sich Bahn bricht und das Unverortete in Worte gekleidet werden will – ja: werden muss! „Siehst du mich?“, Europa Verlag, von Barbara Stengl, wühlt in einer unangenehmen Vergangenheit, wirbelt und rüttelt auf.
Befreiend und geschmeidig
Was geschieht, wenn Lebenslügen nach der Wahrheit dürsten? Wenn Tragödien sich aus der Tarnung einer vermeintlichen Harmonie schälen? Tod, ungesühnte Verbrechen, nackte Tristesse verweben sich mit der Gier nach Leben, einem Dasein, das verzweifelt, aber keinesfalls hoffnungslos nach Antworten sucht.
Fazit: wirklich schwere Kost, die aber durch die befreiende Sprache geschmeidig getragen wird.