28. Januar 2019 – Schon zu Lebzeiten ist er in seiner US-Heimat für seine Bücher mit Preisen regelrecht überschüttet worden, während seinem Werk hierzulande kaum Beachtung geschenkt worden ist. Doch nun, 5 Jahre nach seinem Tod, erlangt der Schriftsteller posthum auch bei uns peu à peu Ruhm.
Emphatisch, fesselnd und authentisch
Sechs Romane hat Kent Haruf geschrieben. Sie alle spielen in der fiktiven Stadt Holt in Colorado. Als Gesamtepos betrachtet, spiegeln sie die Philosophie des Autors wider – die eines heimatverbundenen Optimisten voller persönlicher Brüche und Tiefgänge. Gerade hat der Diogenes Verlag seinen Roman „Abendrot“ neu herausgebracht und auch darin findet sich die Motivik des Scheiterns, des Verzagens, aber auch die der Hoffnung und des Neuanfangs. Haruf haucht der Rauheit des Seins, dem Ausweglosen ebenso authentisches Leben ein wie der Sinnhaftigkeit – emphatisch, fesselnd und keine Spur zu dramatisch.