Mein kleiner Orangenbaum

6. September 2024 – „Mein kleiner Orangenbaum“ von José Mauro de Vasconles, „Kerbholz“ von Carl Nixon und „Eine Nebensache“ von Adania Shibli aus dem Unionsverlag: drei Romane über das Faszinosum namens Leben, facettenreich ausgeleuchtet und gesellschaftskritisch reflektiert.

Fazit: Einfühlsame Texte, die einen melancholischen Ton anschlagen und dennoch von der Schönheit des Seins erzählen.

Klappentext „Mein kleiner Orangenbaum“:

Sesé kann es einfach nicht lassen, ständig fallen dem fantasievollen Jungen neue Streiche ein, für die er auch prompt zu Hause bestraft wird. Um seinem arbeitslosen Vater zu helfen, arbeitet er als Schuhputzer. Oder er schwänzt die Schule, um auf der Straße zu singen. Immer erobert er im Sturm die Herzen der Menschen. Und im Garten findet er in einem Orangenbaum seinen besten Freund, dem er sein Herz ausschütten kann. Eines Tages trifft er sogar „den besten Menschen von der Welt“, ein Glück, das nur von kurzer Dauer ist.

Über den Autor:

José Mauro de Vasconcelos wurde 1920 in Bangu, Rio de Janeiro, als elftes Kind einer sehr armen Familie geboren. Er lernte allein Lesen und gewann bereits mit neun Jahren Schwimmwettkämpfe. Zwei Jahre lang studierte er Medizin, begann ein Design-, Jura- und Philosophiestudium. Er arbeitete als Fischer, Lehrer, Model, Tänzer, Kellner sowie als Kino-, Theater- und Fernsehschauspieler. 1984 starb er.

Klappentext „Kerbholz“:

Der Brite John Chamberlain macht mit seiner Frau und den Kindern Urlaub an der dünnbesiedelten Westküste Neuseelands. Ihr Auto kommt von der Straße ab und stürzt über eine Klippe in die Tiefe. Beide Eltern sterben, aber die drei Kinder auf der Rückbank überleben den Autounfall. Nach zwei Tagen werden sie von zwei Outlaws gerettet, die auf einer abgelegenen Farm Cannabis anbauen. Schnell stellt sich heraus, dass die vermeintlichen Retter ein paar zusätzliche Arbeitskräfte gut gebrauchen können und ganz und gar nicht die Absicht haben, die Kinder wieder gehen zu lassen …

Können sie von der Farm entkommen? Und wird ihre Tante sie finden, bevor es zu spät ist? Ein spannender, atmosphärisch dichter und psychologisch präziser Roman über die Bedeutung von Familie und das Überleben in einer unwirtlichen Natur – mit der atemberaubenden Natur Neuseelands als eine der Hauptfiguren.

Über den Autor:

Carl Nixon, geboren 1967 in Christchurch, Neuseeland, schreibt Romane, Kurzgeschichten und Dramen. Er gehört zu Neuseelands wohl profiliertesten Autoren und gewann zahlreiche Preise. Gleich sein erster Roman „Rocking Horse Road“ war ein Erfolg und machte ihn auch hierzulande bekannt.

Klappentext „Eine Nebensache“:

Im Sommer 1949 wird ein palästinensisches ­Beduinenmädchen von israelischen Soldaten missbraucht und ermordet. Jahrzehnte später versucht eine junge Frau aus Ramallah, mehr über diesen Vorfall herauszufinden. Sie ist ­fasziniert, ja besessen davon, vor allem, weil er sich auf den Tag genau fünfundzwanzig Jahre vor ihrer Geburt zugetragen hat. Ein Detail am Rande, das jedoch ihr eigenes Leben mit dem ­des Mädchens verknüpft. Adania Shibli verwebt die Geschichten beider Frauen zu einer eindringlichen Meditation über Krieg, Gewalt und die Frage nach Gerechtigkeit im Erzählen.

Über die Autorin:

Adania Shibli, Jahrgang 1974, studierte in Jerusalem, Berlin und London. Sie ist in der akademischen Forschung und Lehre tätig und schreibt Theaterstücke, Kurzgeschichten, Essays und Romane, die in rund 15 Sprachen übersetzt worden sind. „Eine Nebensache“ ist ihr erster ins Deutsche übersetzte Roman und wurde mit dem „LiBeraturpreis“ ausgezeichnet. Die englische Übersetzung war für den „National Book Award“ und den „International Booker Prize“ nominiert.

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