Lektorat vs. Korrekturlesen: 7 Tipps für Selfpublisher

24. April 2024 – „Gute Texte sind kein Zufall. Ähnlich wie Pralinen werden sie so lange verfeinert, bis aus ihnen erlesenes Wortkonfekt entsteht.“ So oder so ähnlich lautet das Credo eines guten Lektors – ein Anspruch, dem er sich jedes Mal stellen muss, wenn ihm jemand einen Text zum Lektorieren oder Korrekturlesen gibt. Sehr häufig erhalten Lektoren Anfragen von Autoren, die gerade dabei sind, ein Buch zu schreiben oder sich zumindest mit dem Gedanken daran tragen. Oftmals werden sie auch um allgemeine Ratschläge gebeten, wie man denn nun ein gutes Manuskript verfasst. Gerade unter Selfpublishern ist der Bedarf hierfür sehr groß.

Auf diese sieben Punkte sollten Autoren beim Schreiben achten:

  1. Auf die Idee kommt es an: Die Spannung einer Geschichte lebt von der Originalität, Einzigartigkeit, aber auch von der Eigenwilligkeit der Handlung. Heutzutage haben Autoren ein potenzielles Publikum, das durchaus bereitwillig und gerne mal etwas anderes liest – etwas, das sich von der Masse abhebt. Also: Mut zu Neuem!
  2. Roter Faden: Eine Handlung muss nachvollziehbar sein, also einen Anfang haben (der kann den Leser durchaus abrupt in eine Szenerie hineinziehen), eine Entwicklung durchmachen und irgendwann auch zum Abschluss kommen. Das sind eigentlich drei einfache Komponenten, die jedoch nicht jeder wirklich bis zum Ende durchhält. Es gibt aber kaum etwas Unbefriedigenderes als ein Buch, das dumpf vor sich hin dümpelt.
  3. Highlights einbauen: Spielen Sie mit Höhe- und Wendepunkten. Überraschen Sie den Leser mit mehreren Highlights. Bauen Sie Elemente ein, mit denen er nicht gerechnet hat.
  4. Sprachliche Schmeicheleien: Nicht der komplexe Text mit unzähligen verschachtelten Sätzen begeistert den Leser, sondern die einfache, schlichte (nicht profane!) Sprache schmeichelt ihm. Sie lädt ein weiterzulesen.
  5. Schreibblockaden als kreative Schaffensphasen nutzen: Fürchten Sie die Schreibblockade nicht, die jeder Autor einmal hat, sondern nutzen Sie diese Zwangspause, um in sich zu gehen. Gönnen Sie sich dieses kurze Intermezzo, sammeln Sie neue Kräfte und Ideen, statt sich unter Druck zu setzen.
  6. Damit das Manuskript den Anforderungen eines Verlags entspricht, sollten Sie es von Anfang an formatieren. Eine Normseite entspricht 30 × 60 Zeichen. Aufgrund von unterschiedlich langen Wörtern und Absätzen kommen so je Seite rund 1600 Zeichen zusammen. Es ist üblich, einen Zeilenabstand von 1,5 oder 2 sowie eine Standardschrift in Größe 12 zu verwenden.
  7. Existenziell wichtig sind für einen Text einwandfreie Orthografie und Stil. Darauf müssen Autoren ganz besonders achten. Ein Manuskript sollte daher immer von einer unbeteiligten Person gegenlesen werden, idealerweise durch ein professionelles Korrektorat, besser noch Lektorat. Für all diejenigen, die absolut stilsicher sind, genügt das reine Korrektorat. Das umfasst die Kontrolle von Orthografie,Zeichensetzung und Grammatik. Viele Selfpublisher überschätzen sich allerdings und denken, dass sie damit „auskommen“. Das rächt sich später aber meistens. Denn ein „richtiges“ Lektorat ist weit mehr: Da steht neben dem reinen Korrekturlesen die Stringenz eines Textes im Vordergrund. Sprachliche Schwächen werden aufgespürt, Ausdruck, Syntax, Inhalt, Strukturierung, roter Faden auf den Prüfstand gestellt und redigiert. Ein gutes Lektorat kann deshalb durchaus zehn Euro je Normseite kosten. Dumping-Angebote (ein bis zwei Euro pro Normseite) sind mit Vorsicht zu genießen. Ebenfalls Finger weg von „Fließbandarbeitern“, die mit 48 Stunden Lieferzeit locken. Nicht selten versuchen hier vollkommen Unqualifizierte, sich etwas dazuzuverdienen. Hier zu sparen, rechnet sich aber am Ende natürlich nicht, weil das Ergebnis eben nicht stimmt.

Tipp: Finden Sie noch weitere Anregungen zum Schreiben und zur Buchvermarktung in unserer Rubrik Schreibtipps.

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