Die zarte Empfindsamkeit eines strukturtierten Chaos

24. Juli 2018 – Romantische Liebe trifft auf harten Sex, Realität auf Fantastik, derber Alltag auf zarte Philosophie. Es ist der unkonventionelle Stilbruch, der dieses Buch unweigerlich interessant und lesenswert macht. „Fische“, Ullstein Verlag, ist kein Roman, der einem einzigen Duktus folgt. Melissa Broder liefert in ihrem Debüt ein struktiertes Chaos, das die unterschiedlichsten Genres berührt und zu einer empfindsamen Geschichte zusammenfügt.

Schlüpfrig, melancholisch und humorvoll

Vulgär mutet oftmals die grobschlächtige Sprache Broders an, wenn sie bespielsweise von der körperlichen Liebe schreibt, die sie inklusive aller schlüpfrigen Einzelheiten ungeniert und schnörkellos wiedergibt. Doch gerade in dieser offensichtlichen verbalen Überstrapazierung des Themas offenbahrt sich die geballte Gefühlsintensität, die den Roman zusammenhält wie eine unsichtbare Klammer: Ängste, Sinnfragen, Selbstzweifel legen die Brüche der sensiblen Protagonistin – und ja, auch der Autorin – offen und erzählen von einem humorvoll-melancholischen Leben jenseits der Normen.

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