30. August 2019 – Dass er dem Ausweichlichen nicht aus dem Weg hat gehen können, daran leidet Martin Beyers Protagonist in „Und ich war da“, Ullstein Verlag, schwer und ausschweifend. Ihm misslingt das Loslassen ebenso, wie ihn das perpetuierende Ressentiment einer sublimen Schuld erdrückt.
Erzählerisch prägnant
August Unterseher ist ein typischer Überlebender – allerdings nicht nur des Krieges. Er hat vor allem sich selbst überlebt und dem Leben getrotzt. Die Aufarbeitung von Tod, Suizid und Verlust umspannt den Roman, der in seiner erzählerischen Prägnanz präzise und ausgefeilt formuliert ist. Diese emotions- und spannungsgeladene Handlung wirkt noch lange nach dem Lesen nach, nicht zuletzt wegen des plakativen Kontrastes und der Vielfalt atmosphärischer Gefühlsbeschreibungen.