19. Juni 2020 – Mit dem Wunsch zu sterben, leitet Karl-Heinz Ott das Schicksal der Protagonistin in seinem Roman „Und jeden Morgen das Meer“, heute im dtv Verlag erschienen, bereits mit dem ersten Satz ein. Sie möchte springen von den Klippen, sich verlieren in den Wellen eines tosenden, wütenden Ozeans.
Antreibend und aufpeitschend
Und obwohl sich der Tod omnipräsent in einer naturgewaltigen Kulisse durch die gesamte Handlung schlängelt, wirkt er nicht erdrückend oder luftabschnürend. Er gestaltet sich bisweilen zwar ernüchternd, aber insbesondere antreibend und aufpeitschend, wirbelt die Vergangenheit auf und füllt die Gegenwart mit Fragen, Antworten, Sehnsüchten.
Fazit: ein Buch wie der reißender Sog des Meeres.