Prominent nachgefragt: Das 5-Minuten-Blitz-Interview mit Bestseller-Autorin Julia Franck

18. September 2023 – Sie wurde mit Literaturpreisen überhäuft, zuletzt 2022 für ihr Werk mit dem „Schiller-Gedächtnis-Preis“. Ihr Roman „Die Mittagsfrau“ ist in 40 Sprachen übersetzt worden und ein Kinofilm darüber ist gerade in Planung: Julia Franck zählt zu den herausragendsten Schriftstellerinnen der Zeit. CarpeGusta Literatur hat sie zum 5-Minuten-Blitz-Interview gebeten und fünf spannende Antworten erhalten.

CarpeGusta Literatur: Welches Schreibprojekt wollen Sie unbedingt noch verwirklichen?

Julia Franck: Wenn ich davon ausgehe, dass ich noch eine zweite Hälfte vor mir habe, also vielleicht noch einmal 25 Jahre, wünsche ich mir ein Alterswerk mit mindestens drei, wenn nicht sechs Romanen und vielleicht fünf bis zehn Erzählungen – ganz gleich, ob sie gesammelt oder einzeln erscheinen. Aber inhaltlich teile ich sehr ungern meine „Projekte“, da lassen wir uns überraschen.

Ihre Inspirationsquelle lautet …?

Nüchtern nächtliche Träume und Musik in echten Konzerten, Wanderungen in den höheren Bergen.

Beenden Sie bitte den Satz: Literatur ist …

… das Leben. Ein Leben ohne Schreiben und Lesen finde ich schwer vorstellbar. Literatur ermöglicht es uns, im Kopf zu reisen, andere und anderes Leben über Bande sehr nah kennenzulernen. Literatur provoziert innere Bilder, provoziert Empfindungen und Nachdenken.

Welches Buch würden Sie nie schreiben?

Ich würde nie einen Ratgeber für Paare und Ehen schreiben, nie ein Buch über Geld und Wirtschaft schreiben; von beidem verstehe ich überhaupt nichts. Null, nichts.

Wie lautet Ihr Schreibcredo?

Wer schreibt, kann Alleinsein und Einsamkeit nicht fürchten. Wie man es von Musikern öfter hört, befinde ich mich in einer Beziehung mit dem Schreiben und meinen Figuren. Da kann sich ein realer Mensch leicht ausgeschlossen fühlen. Dabei liebe ich meine Freunde sehr, kann Verabredungen aber eigentlich nur in den Monaten machen, in denen ich nicht täglich am Schreibtisch sitze und schreibe.

Frau Franck, wir danken Ihnen für das Gespräch.

 

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