24. August 2018 – Zwei Leben treffen aufeinander und verweben sich. Auf den ersten Blick kein ungewöhnlicher Stoff, aus dem schließlich viele Romane gestrickt werden. Doch anders gestaltet es sich, wenn diese beiden Leben in zwei unterschiedlichen Zeitebenen stattfinden und der Autor hinter dieser Kausalität die Brüche, aber auch die geistige Größe zweier Generationen offenlegt – so wie es J. David Simons in „Eine unbeugsame Frau“, Europaverlag, gelingt.
Anspruchsvoller und unprätentiöser Stil
Unbeirrbar in ihrer ursprünglichen Stärke sind die Frauen hier trotz etlicher Widrigkeiten. Sie hadern nicht mit ihrem Schicksal, sie kämpfen und wachsen vielmehr über sich selbst hinaus. Simons legt ihre Geschichten dabei nicht überspitzt oder mit übertriebener, emanzipatorischer Prägnanz dar. Er zeichnet die Figuren stattdessen in klaren, minimalistischen Linien. Seine Sprache bleibt dabei stets im Konsens eines anspruchsvollen und unprätentiösen Stils.