1. Oktober 2018 – Kunst ist, das nicht Fühlbare gegenständlich zu machen, die Rationalität einer literarischen Figur zu inszenieren, ihr Fülle zu geben: Das schafft Matthias Brandt in Max Frischs „Homo Faber“, Hörverlag, mit sonorer Vehemenz.
Akustisches Arrangement mit neuen Akzenten
„Ich bin nicht zynisch. Ich bin nur, was Frauen nicht vertragen, durchaus sachlich“, lässt Frisch seinen Helden lakonisch sagen. Und Brandt macht genau das: Er transportiert die nüchterne Emotionalität des Protagonisten mit solch einer Prägnanz und Selbstbestimmtheit, dass sie das gesamte Hörspiel lang fassbar ist und bleibt. Dem ohnehin zeitlosen Weltklassiker widerfährt durch dieses akustische Arrangement eine Renaissance mit kleinen, neuen Akzenten.
Fazit: eine CD-Sammlung, die in keiner Bibliothek fehlen darf. Bonus on top: Musik-CD der hr-Bigband.