Freunde lieben

27. August 2024 – „Freunde lieben“ von Ole Liebl, Verlag Harper Collins: Es geht um das Ende der Monogamie. Es ist eine Revolte gegen das gewöhnliche Beziehungsmodell. Es rüttelt an den im Kopf fest verankerten Moralvorstellungen. Und es ist noch so viel mehr: Dieser Bestseller wirft so Manches über Bord und definiert Althergebrachtes neu.

Klappentext:

Freundschaft und Sex passen nicht zusammen. So behaupten es zahllose Beziehungsratgeber, romantische Filme und oft auch das eigene Umfeld. Dennoch suchen immer mehr Menschen nach friends with benefits. Traditionelle Familienbilder und das Ideal der einen großen Liebe scheinen mit Erwartungen und Ansprüchen völlig überfrachtet.

Ole Liebl blickt auf die Entwicklung und Praxis dieser ungewöhnlichen Beziehungsform. Dabei geht er auf ihre emotionalen und ethischen Konflikte ebenso ein wie auf ihre utopischen Potenziale: Gibt es wirklich kein Entkommen vor der romantischen Norm und ihren Besitzansprüchen? Unterliegen unsere Intimbeziehungen bloßen Marktmechanismen? Welche sexistischen Narrative prägen unsere Vorstellungen von Freundschaft und woher kommen sie? Gibt es eine freundschaftliche Erotik? Und auf welche Weisen erlauben wir uns, freundschaftlich zu lieben?

Über den Autor:

Ole Liebl, geboren 1992 in einem kleinen Dorf in Rheinland-Pfalz, studierte Philosophie und Informatik in Berlin. Er arbeitet in einem LGBTIQ-Pflegebetrieb. Bei TikTok und Instagram klärt er aus queerfeministischer und wissenschaftlicher Perspektive über Themen rund um toxische Männlichkeit, Sexualität, Geschlecht und Beziehungen auf.

Ein weiteres Lese-Highlight aus dem Verlag Harper Collins: „Mythos Nationalgericht“ von Alberto Grandi

Klappentext:

Weltweit gilt die italienische Küche als Inbegriff von Genuss und kulinarischer Perfektion. Und nichts ist in Italien so heilig wie die prodotti tipici, die regionalen Spezialitäten, die anerkannte Siegel wie DOC oder DOP tragen. Exportschlager wie Parmigiano Reggiano, Prosciutto di San Daniele oder Dolcetto d’Alba werden als nationales Kulturgut gehandelt.

Kaum ein anderes Buch erhitzte die italienischen Gemüter daher so sehr wie die Erkenntnisse des in Parma lehrenden Wirtschaftshistorikers Alberto Grandi: Die viel gehypte Authentizität italienischer Produkte sei vor allem auf geschickte Marketingstrategien der Lebensmitteindustrie in den Siebzigerjahren zurückzuführen, deren angeblich uralte Herkunft schlicht erfunden. Parmesan, wie er früher einmal war, bekommt man mittlerweile nur noch in Wisconsin.

Alberto Grandi brachte damit das nationale Selbstverständnis seines Landes ins Wanken, die Empörung reichte bis in die Regierungskreise und über die Landesgrenzen hinaus. Warum Nationalismus manchmal auch auf dem Teller beginnt. Mit Wissen und Humor zerlegt Grandi ihn genüsslich.

Über den Autor:

Alberto Grandi arbeitet als Historiker an der Universität Parma. Er forscht zur Wirtschaftsgeschichte Italiens und hat mehrere Bücher über die Herkunft italienischer Speisen geschrieben. In seinem Podcast „DOI“ (Denominazione di origine inventata, erfundene Herkunftsbezeichnung) spricht er über Mythen und das Verhältnis seiner Landsleute zum Essen.

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