28. Juni 2018 – Unweigerlich blitzen Assoziationen zu Gaarders „Sofies Welt“ beim neuen Briefroman von Vincent Cueff auf. Eine im weitesten Sinne ähnlich angelegte Handlung mit vielen gemeinsamen Topoi erinnern zweifelsohne daran. Und noch eins vermag „Briefe an Lila“, Scorpio Verlag: Es bezaubert in demselben Maße, wenngleich wegen anderer herausragender Momente.
Geschmeidig, tröstend, ausblickend
Geistreiche, in die Handlung liebevoll eingeflochtene Lebensweisheiten machen das handliche Buch zu einem wahren Wegbegleiter. Jeder der Briefe ist eine kleine poetische Geschichte. Der Roman, im Gesamten betrachtet, berät, tröstet, gibt Ausblicke auf das große Ganze, ohne dabei ausschweifend und überladen zu sein. Aphorismen fügen sich geschmeidig ins literarische Gefüge ein und werden in keiner Weise überstrapaziert. Sie tragen stattdessen das dramaturgische Gebilde und bilden gleichzeitig ihren Rahmen.