„Vom Mut zu Neuem lebt die Literatur: Berührende, ja herausstechende Prägnanz gilt es zu erschaffen. Vielen Texten fehlt es dazu jedoch an Eigenwilligkeit, an Seele! Sie kommen engmaschig wie ein schmuckloser Wollpullover daher: nach Mustervorlage gestrickt und damit ohne jeden Esprit. Buchstaben reihen sich vollkommen entwurzelt und lustlos aneinander. Sie ergeben zwar Sinn. Doch ihre Wörter und Sätze, die sie am Ende zusammenzimmern, wirken wie trockene Äste eines sterbenden Bäumchens im Wind. Worte wollen allerdings glühen, brennen, berühren. Sie möchten zünden und gezündet werden zu einer hell leuchtenden Flamme, um das lodernde Feuer guter Literatur zu entfachen. Das allerdings geschieht ausschließlich, wenn dichterisches Schreiben eben nicht nur den vielen handwerklichen Regeln folgt oder sich fast ausschließlich nach einem vermeintlichen Zeitgeist richtet. Kunst setzt voraus, das Vertrauen in die eigenen Ideen zurückzugewinnen, dabei die Angst vor dem Unbekannten zu verlieren mit dem Ziel, beflügelt und motiviert seinen eingeschlagenen literarischen Pfad zu finden und zu erweitern.“
„Poesie der Worte“ von Maria Zaffarana