29. Juni 2018 – Spektakuläre Handlungen, die sich im Minutentakt überschlagen, finden sich in Marie Nimiers „Der Strand“, Dörlemann Verlag, nicht nur kaum, sondern gar nicht. Ihr Roman lebt ausschließlich von dem mit großer Kunstfertigkeit geknüpften Minimalismus.
Feingesponnene Askese
Feingesponnen sind die Gedankengänge der Protagonistin ebenso wie ihre zahlreichen Erinnerungen, die sie immerzu das Leben reflektieren, das Glück Revue passieren, die Vergangenheit herbeibeschwören lassen. Die Gegenwart und Zukunft sind dramaturgisch ebenfalls asketisch gehalten: Hoffnungen, Wünsche, Sehnsüchte werden zaghaft angedeutet und entfalten sich dennoch in ihrer ganzen epischen Breite.
Fazit: Den Leser erwarten erholsame Stunden an einem unverorteten Strand mit der eindringlichen Wärme eines sprachgewaltigen Schreibstils.