30. September 2023 – Die meisten Schriftsteller, die vom und übers Töten schreiben, sind Theoretiker. Thriller-Experte Matthias Bürgel dagegen ist Praktiker. Denn er jagt seit über 20 Jahren als Kriminalhauptkommissar Mörder. Authentisch und lebensecht sind daher „seine“ Verbrechen und wie er die diffizile Arbeit eines Ermittlers darstellt. In seinem Buch „Eiskalte Körper“ etwa, Bastei Verlag, lässt er seinen Fallanalytiker einen Serienkiller so einfühlsam und realistisch verfolgen, dass der Leser schnell glaubt, irgendwie selbst in den Fall verstrickt zu sein. CarpeGusta Literatur hat den erfolgreichen, charismatischen 53-Jährigen zum 5-Minuten-Blitz-Interview gebeten und fünf spannende Antworten erhalten.
CarpeGusta Literatur: Welches Schreibprojekt wollen Sie unbedingt noch verwirklichen?
Matthias Bürgel: Seit ich drei bezaubernde Enkelkinder habe, regt sich in mir der Wunsch, für sie in naher Zukunft ein Kinderbuch zu schreiben. Leider hat mir bisher die Zeit gefehlt, da laufende Projekte auf ihre Fertigstellung und Abgabe warten.
Ihre Inspirationsquelle lautet …?
Neben meinem täglichen Dienst sind das die vielen wunderbaren Rückmeldungen und Zuschriften, die mich erreichen, mich in meinem Schaffen bestärken und mich tatsächlich motivieren, am Sonntagmorgen um fünf am Laptop zu sitzen und in die Tasten zu hauen. Menschen zu beobachten, gehört zu meinen Leidenschaften. Wenn ich in einem Straßencafé sitze, am Flughafen oder Bahnhof auf die Weiterreise warte, versuche ich, mir von den Menschen, die mir begegnen, ihre Geschichte vorzustellen.
Beenden Sie bitte den Satz: Literatur ist …
… bereichernd. Nichts regt die Kreativität und Fantasie mehr an.
Welches Buch würden Sie nie schreiben?
Liebesschnulzen oder meine Memoiren. Für Ersteres bin ich völlig talentfrei und Letzteres würde keinen Menschen interessieren.
Wie lautet Ihr Schreibcredo?
Weitermachen, solange man meine Geschichten lesen will, und mich mit jedem Text verbessern.
Herr Bürgel, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Klappentext: „Kalte Körper“
In Konstanz wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, ihr Körper ist kunstvoll als Statue inszeniert – und tiefgefroren. Doch es bleibt nicht bei einer Leiche … Offenbar tötet ein Serienmörder, um seine Opfer anschließend spektakulär in Szene zu setzen! Die ungewöhnliche Mordserie weckt das Interesse des Fallanalytikers Hagedorn und nach anfänglichem Zögern willigt er ein, die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Ein erster Verdächtiger ist schnell gefunden und in Untersuchungshaft. Doch Hagedorn ist überzeugt, dass der wahre Täter noch frei herumläuft – und dass er weiter morden wird.