Nachbeben

4. Oktober 2024 – „Nachbeben“ von Hendrik Streeck, Piper Verlag: Nach der Coronapandemie gilt es aufzuarbeiten, was geschehen ist und wie wir daraus lernen können. Welche Fehler also dürfen sich nicht mehr wiederholen? Welche Maßnahmen waren sinnlos, welche richtig? Darauf gibt der bekannte Virologe lehrreiche Antworten, ohne zu moralisieren oder zu polemisieren. „Eine solche offene Analyse schulden wir insbesondere jenen, die unter den Pandemiemaßnahmen gelitten haben – sei es durch Vereinsamung, die Unmöglichkeit, Angehörige in Krankenhäusern oder Pflegeheimen zu besuchen, existenzbedrohende Lockdowns, die Schließung ihrer Betriebe oder Überforderung durch die Impfkampagne“, erklärt er.

Aus der Vergangenheit lernen für die Zukunft

Die Ausführungen des Wissenschaflters sind eine ehrliche Bilanz, die uns rüsten soll für die nächste Krise. Streeck geht dazu auf Entdeckungsreise und resümiert, ob die Massenerkrankung hätte verhindert werden können. Er spricht über die Dynamik von Wissenschaft und Aktivismus, reflektiert über Maßnahmen wie Maskenpflicht, Abstands- und Hygieneregeln, führt das Pro und Contra für Impfung und Durchseuchung auf, hinterfragt, inwiefern Großveranstaltungen Risiken bergen und Schulschließungen effektiv sind.

Im letzten Kapitel – so viel sei verraten – gibt sich der Autor hoffnungsvoll und bietet einen positiven Ausblick in die Zukunft.

Klappentext:

Will man Lehren aus der Coronapandemie ziehen, betreffen sie sowohl die Medizin als auch Politik und Gesellschaft. Und wie bei jedem Medikament muss auch die Behandlung einer weiteren Pandemie im Kontext ihrer Gesamtwirkung und möglicher Nebenwirkungen betrachtet werden. Es ist an der Zeit, eine Bilanz zu ziehen, die nicht nur Vergangenes reflektiert, sondern auch einen positiven und pragmatischen Ausblick in die Zukunft bietet und sich der Frage stellt, wie wir erfolgreich die Herausforderungen einer neuen Pandemie bewältigen können.

Über den Autor:

Prof. Dr. Hendrik Streeck ist Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. Er begann seine medizinische Laufbahn an der Charité in Berlin und promovierte an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Von 2006 bis 2009 absolvierte er ein Postdoctoral Fellowship an der Harvard Medical School. Er war unter anderem Assistenzprofessor am Ragon Institute of Massachusetts General Hospital, am Massachusetts Institute of Technology und an der Harvard Medical School sowie Leiter der Abteilung für zelluläre Immunologie im US Military HIV Research Program. 2015 gründete er in Essen das Institut für HIV-Forschung, ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen AIDS-Stiftung. Er war Mitglied im Corona-Expertenrat des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bundesregierung. Derzeit ist er Mitglied der Enquete-Kommission II NRW „Krisen- und Notfallmanagement“ sowie des Expertenrats der Bundesregierung zu Gesundheit und gesellschaftlicher Resilienz.

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