25. August 2018 – Als antiquiert und unmodern galten sie lange: Gedichte. Oftmals auch verpönt als altbackenes Beiwerk der Literatur. Doch dass Lyrik modern, frisch und von aktueller Brisanz sein kann, beweist der Theologe und Dichter Christian Lehnert eindrucksvoll in seinem neuesten Werk „Cherubinischer Staub“, Suhrkamp Verlag.
Aufgewirbelter Lyrikstaub
Originell sind seine Verse abermals. Sie greifen spirituelle wie weltgewandte Themen in maximaler Verknappung auf. Lehnert wirbelt regelrecht auf, wenn er vom Sinn des Seins schreibt, ohne Wehmut in elegische Töne einstimmt und die deutsche Mystik heraufbeschwört. Voller Anmut lässt er immerzu die Poesie aufleben, indem er etwa den „Tod eines Eisvogels“ oder den „Grabspruch für einen Neuntöter“ besingt und damit Lyrik von zeitloser Schönheit schafft.