14. Februar 2019 – 1963 sind diese Texte zu Papier gebracht worden. Inbrünstig und mit der Vehemenz einer verletzten, angeschlagenen Seele hat sie einst James Baldwin verfasst, um den Schmerz zu plakatieren, den er und zig andere Gleichgesinnte wegen ihrer schwarzen Hautfarbe in den USA haben erdulden müssen.
Zeitlose Schärfe
Und auch heute (oder gerade heute) haben seine Worte nicht an gültiger Brisanz verloren. „Nach der Flut das Feuer“, ist soeben neu ins Deutsche übersetzt bei dtv erschienen und legt erneut den Finger in die schwelende Wunde Amerikas. James Baldwins Worte bleiben von zeitloser Schärfe. Mehr noch: Seine Essays berühren, erschüttern, rütteln längst weit über die Grenzen des Kontinents auf. Seine pointierte Sprache, seine dezidierte Haltung, sein nuancierter Aufruf bohren sich wie ein mahnendes Messer ins Herz einer (noch) nicht überwundenen Vergangenheit.