21. März 2018 – Er war nicht nur ein Freund der schönen Worte, sondern auch ein Liebhaber der Natur par excellence. Johann Wolfgang von Goethe ließ sich von den Schönheiten der Landschaften um ihn herum regelrecht einsaugen und dadurch für seine Literatur beflügeln. Das Büchlein „In Goethes Garten“, soeben erschienen im Thorbecke Verlag, vereint nun die schönsten Gartenverse und Aphorismen des Blumenfreundes.
Die Freuden des Dichterfürsten
„Frühzeitiger Frühling“, „Ich bin ein Freund der Pflanze“ und „Jeder Baum, jede Hecke ist ein Strauß von Blüten“ lauten nur drei Titel der bildgewaltigen Gedichte des Schriftstellers. CarpeGusta stellt eins seiner bedeutendsten vor:
Die Freuden
Es flattert um die Quelle
Die wechselnde Libelle.
Mich freut sie lange schon:
Bald dunkel und bald helle.
Wie der Chamäleon.
Bald rot, bald blau.
Bald blau, bald grün:
Oh, daß ich in der Nähe
Doch ihre Farben sehe!
Sie schwirrt und schwebet, rastet nie!
Doch still, sie setzt sich an die Weiden.
Da hab‘ ich sie! Da hab‘ ich sie!
Und nun betracht‘ ich sie genau
Und seh‘ ein traurig dunkles Blau –
So geht es dir. Zergliedrer deiner Freuden!