10. Oktober 2018 – Ab dem Moment, in dem die Liebe definierbar ist, schlägt sie um ins Konturlose. Meist geschieht dies augenblicklich, unerwartet und oft verharrt sie dann in der unverorteten Ungewissheit. Grégoire Delacourts neuer Roman „Das Leuchten in mir“, Atlantik Verlag, handelt genau davon.
Glück ist selten eindimensional
Seine Protagonistin Emma ist 40 und seit 18 Jahren verheiratet, zufrieden im Allgemeinen mit den Gegebenheiten – ein eingespurtes Leben, das der Autor bildlich darstellt. Doch dass sich das Glück selten dermaßen eindimensional erweist, zeigt sich rasch an der Volubilität der Heldin, die dem Zufall nur allzu gern und rasch folgt. Fortan wird die Szenerie bestimmt vom Wankelmut und der Unmöglichkeit einer Beständigkeit, die Emma stolz und vehement vor sich her trägt wie ein Panzerschild, das sie vor der Enge ihres Alltags beschützen soll.