„‚Was hat es mit deinem Widerwillen auf sich, Pit?‘, fragt sie ohne Umschweife. Ihre Direktheit lohnt einen Versuch, beschließe ich. Außerdem fürchte ich, dass mich meine Mutter nicht eher aus Dr. Kaesens Praxis entlässt, bis ich mich kooperativ zeige. ‚Ich ekle mich! Das ist nun mal so und ich finde daran nichts Anstößiges‘, erkläre ich ihr. ‚Du ekelst dich also! Vor …‘ ‚Vor ziemlich allen: meinen Eltern, meiner Schwester und vor den anderen eben auch! Aber das hat nichts mit ihnen persönlich zu tun. Das ist so eine allgemeine Sache.‘ Im Gegensatz zu heute morgen spreche ich nun mit fester, entschlossener, tiefer Stimme. Dr. Kaesens Lächeln verschwindet in ihren abfallenden Mundwinkeln. Ihre Brille rutscht ihren Nasenrücken entlang, sodass ihre grau-blauen Augen erneut nackt auf mich gerichtet sind. Sie denkt nach und greift sich wieder unter die Nase, vier Mal hintereinander. Ihre Nüstern blähen sich dabei unschmeichelhaft auf.“
„Die Hölle ist eine Couch“ von Jo Brian