7. Oktober 2023 – Originell und tiefgründig: Daniel Kehlmann, einer der gefeiertsten Autoren der Gegenwart, versteht es meisterhaft, Fiktion und Wirklichkeit zu verschmelzen und dabei die Grenzen literarischer Konventionen zielgenau zu überschreiten. Der Autor ist für seinen innovativen Erzählstil und seine pointierten Charakterdarstellungen bekannt und wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet: unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Per-Olov-Enquist-Preis, dem Kleist-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis.
Humorvoll und geistreich
Geboren in München, aufgewachsen in Wien, gelang Daniel Kehlmann der Durchbruch mit seinem philosophischen Roman „Die Vermessung der Welt“, in dem er auf humorvolle Weise die Lebensgeschichten von Carl Friedrich Gauss und Alexander von Humboldt verknüpft. Es ist eine gekonnte Kombination aus Historienroman und fiktiver Biografie. Sein espritreicher Vergleich der Lebenswege des genialen Mathematikers Gauss einerseits und des furchtlosen Entdeckers von Humboldt andererseits wirft eindrucksvolle Fragen auf, die sich letztlich jeder Leser selbst beantworten kann und auch soll. Von ebensolcher Prägnanz zeugt auch sein Buch „F“. Der Schriftsteller begeisterte darin durch eine geistreiche Melange aus kühner Sprache, geheimnisvoll-bedeutungsschwangerem Plot und vielschichtigen Figurenkonstellationen.
Klappentext von „F“, Rowohlt Verlag:
Es ist der Sommer vor der Wirtschaftskrise. Martin Friedland, katholischer Priester ohne Glauben, trifft sich mit seinem Halbbruder Eric. Der hochverschuldete Finanzberater hat unheimliche Visionen, teilt davon jedoch keinem etwas mit. Schattenhafte Männer, sogar zwei Kinder warnen ihn, nur: Gelten diese Warnungen wirklich ihm, oder ist sein Zwillingsbruder Iwan gemeint, der Kunstkenner und Ästhet? Daniel Kehlmann erzählt von drei Brüdern, die – jeder auf seine Weise – Betrüger, Heuchler, Fälscher sind. Sie haben sich eingerichtet in ihrem Leben, doch plötzlich klafft ein Abgrund auf.
Zwölf weitere Werke von Daniel Kehlmann:
- Vier Stücke
- Tyll
- Du hättest gehen sollen
- Über Kino
- Kommt, Geister
- Lob
- Ruhm
- Requiem für einen Hund
- Leo Richters Porträt
- Unter der Sonne
- Beerholms Vorstellung
- Lichtspiel