Zwei drei blaue Augen

4. November 2025 – „Zwei drei blaue Augen“ von Victor Schefé, dtv: Auf den ersten Blick ist es ein „ganz normaler“ Roman, den der Autor zu Papier gebracht hat, eine Lebensgeschichte, die von Irrungen und Wirrungen eines jungen Mannes zwischen zwei Welten, der DDR und der damaligen Bundesrepublik, erzählt. Und doch ist es kein gewöhnlicher Roman. Er gleicht vielmehr einer Collage, zusammengesetzt aus Stasi-Akten, Dokumenten, Songtexten und Tagebucheinträgen, umrahmt von lebhaften Erinnerungen.

Vielschichtige Lektüre

Schefé formuliert sie bunt, dynamisch und schnell, mal espritvoll oder nachdenklich, mal tiefgründig oder salopp. Er bringt Dinge mitreißend auf den Punkt: immer direkt, ohne große Umschweife, oftmals selbstironisch, nicht selten traurig. Dieser wilde Stil und der vielschichtige Sujet-Reichtum sind es, die dem Buch Schwung verleihen, es zu einer originellen Lektüre machen und zugleich zu einem plakativen Spiegel einer bewegten Zeit.

Fazit: Flotte Story in unbeschwerter Leichtigkeit erzählt, voller literarischer Power!

Klappentext:

Ein Mensch, vielleicht am falschen Ort geboren, macht sich auf, frei und unabhängig zu sein: Tassilo, jung und verliebt in Musik und Männer, will raus aus der Rostocker Platte und rein in die Freiheit West-Berlins. Schwankend zwischen Verzweiflung und Euphorie plant er seinen Ausbruch. Denn auch Zuhause scheint er nicht mehr sicher zu sein: „Mutter sagt, sie wird alles dafür tun, dass mein Vorhaben nie aufgeht. Ihre Kriegserklärung ist klipp und klar – nicht nur als Mutter, auch als Genossin.“ Es gleicht einem Wunder, doch 1986, mit gerade einmal neunzehn Jahren, kommt dieser Suchende und Strauchelnde mit den blauen Augen am Bahnhof Zoo an. Drei Jahre später fällt die Mauer und er macht eine Entdeckung, die sein ganzes Leben verändert …

Über den Autor:

Victor Schefé, 1967 in der DDR geboren, reiste 1986 nach West-Berlin aus. Dort begann er als Schauspieler an Off-Theatern, bevor er wenig später Hauptrollen am Schauspielhaus Wien erhielt. Insgesamt wirkte er bis heute in mehr als 80 Film- und TV-Produktionen mit, ab 2010 auch international: in Steven Spielbergs „Bridge of Spies“ und im James-Bond-Film „Spectre“. „Zwei drei blaue Augen“ ist sein Romandebüt.

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