26. November 2024 – „Werthers Welt“ von Johannes Saltzwedel, Zu Klampen Verlag: Was geschah im Entstehungsjahr von Goethes berühmtem Briefroman eigentlich noch so? Der Autor durchleuchtet Tag für Tag und zeichnet ein farbiges, mit Historie prall gefülltes Gesellschaftspanorama, das es in dieser Form noch nicht gab. Denn es ist eine minutiöse Rekonstruktion anhand von Bildern, Büchern und Geschichten.
Spannender Spaziergang durchs Jahr 1774
Die Leser können sich in diese kurzweilige Chronik hineinfallen lassen. Lebendig tauchen die längst vergangenen Zeiten dabei deutlich vor dem geistigen Auge auf. Durch die plakative Darstellung wird Geschichte hautnah erlebt, man wird Zeuge von wichtigen Ereignissen, schmunzelt über die eine oder andere Anekdote, ist erstaunt über so manche Fakten und wird gar mit Enthüllungen überrascht.
Fazit: Ein Muss nicht nur für Goethe- und Werther-Fans!
Klappentext:
Goethes Roman von den „Leiden des jungen Werthers“ war ein Großereignis der deutschen und europäischen Literaturgeschichte. Worüber diskutierte die Lesewelt 1774, wen traf der eben 25-jährige Autor – und was passierte sonst in Europa und der Welt? Davon erzählt dieses Panorama: Tagesgenau, reich bebildert mit zeitgenössischen Porträts, ergänzt durch eine Galerie wichtiger oder kurioser Bücher aller Fachgebiete, die zugleich erschienen.
Der Streifzug führt von Kapitän Cooks Antarktis-Fahrten über Operntriumphe in Paris bis zu den Hochstapeleien einer falschen Zarin; man erfährt von Turmfrisuren, Rokoko-Palästen, Sektierern und Erpressern, von fleißigen Kupferstechern und findigen Physikern, erlebt Professoren als Kurgäste und Monarchen bei der riskanten Pockenimpfung. Man hört vom ersten recycelten Papier, ja sogar einem elektrischen Telegraphen. Aber auch einige Anzeichen revolutionären Geistes sind schon zu spüren.
Über den Autor:
Der Germanist und Kulturhistoriker Dr. Johannes Saltzwedel, Jahrgang 1962, ist Goethe-Forscher aus Leidenschaft. 30 Jahre arbeitete er als Redakteur in Hamburg.