25. Oktober 2025 – „Wenn die Sonne untergeht“ von Florian Illies, S. Fischer Verlag: Wie so viele Millionen andere befanden sie sich in einem absoluten Ausnahmezustand, als sie sich gezwungen sahen, vor den Nazis ins Exil zu fliehen. Dort angekommen sahen sich die Manns nicht nur mit den ohnehin schon bedrückenden äußeren Umständen konfrontiert – dem Verlust von Heimat, Sprache und sozialem Halt –, sondern auch mit schweren Krisen, persönlichen Zusammenbrüchen, familiären Spannungen und der schmerzhaften Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und Identität.
Thomas Mann im Exil
Eine der vielen prekären Zustände, an denen sich der „Zauberer“ regelrecht aufreibt, ist wie so oft in seinem Leben auch hier das Verhältnis zu seinen Kindern. Nähe ist ihm fremd und zugleich eine ständige Herausforderung. Er leidet aber und nicht nur daran: Florian Illies macht auf eindringliche Weise transparent, wie viel Trauer in Thomas Mann innewohnte. Es war ein tief sitzender Schmerz ob des Verstummens in sich selbst. Zugleich erzählt Illies von der erstaunlichen Kraft, mit der der Schriftsteller – allen inneren Brüchen zum Trotz – dem Sein zugewandt blieb: diszipliniert, würdevoll, fast trotzig.
Klappentext:
Im glühend heißen Sommer 1933 spitzt sich die politische Lage in Europa zu – und die der Familie Mann: Thomas und Katia Mann und ihre sechs Kinder sind nach abenteuerlichen Fluchten im Juni in dem verträumten Hafenort Sanary am französischen Mittelmeer gestrandet. Und jetzt wissen sie alle weder vor noch zurück.
Über den Autor:
Florian Illies, Jahrgang 1971, studierte Kunstgeschichte und Neuere Geschichte in Bonn und Oxford. Er wurde 1996 Redakteur der FAZ, war Feuilletonchef der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ und leitete ein Kunstauktionshaus. Heute ist Illies einer der Herausgeber der „Zeit“ und lebt als Autor in Berlin.
Lesen Sie noch mehr über Thomas Mann und seine Familie in unserer Rubrik „Eine Familie schreibt Geschichte. CarpeGusta Literatur präsentiert: Die Manns“.














