Kolumne
31. Oktober 2025 – Rund drei Jahre mussten sie warten, dann endlich betraten ihre tot geglaubten Helden wieder die Bühne. Das „Perry Rhodan“-Autorenteam hatte letztlich gar keine andere Wahl. Denn ein nicht unerheblicher Teil der treuen Fans war, gelinde gesagt, entsetzt gewesen, als sie 170 Hefte zuvor plötzlich Adieu sagen mussten zu acht (!) nicht gerade unwichtigen Hauptfiguren mit übersinnlichen Fähigkeiten, zu allem Überfluss auch noch quasi nebenbei: in einer Rückblende! Jetzt, 26 Handlungsjahre später, kehren Betty Toufry, Tako Kakuta, André Noir, Wuriu Sengu, Son Okura, Kitai Ishibashi, Tama Yokida und Ralf Marten als – Trommelwirbel! – körperlose „Bewusstseinsinhalte“ zurück, um fortan wieder Spezialaufträge des Solaren Imperiums annehmen zu können.
Weit hergeholt? Jein!
Der Kunstgriff: Die Mutanten waren nicht gestorben, sondern nur im Hyperraum verschollen und dort als reine Geistwesen fast wahnsinnig geworden. Klingt weit hergeholt? Sagen wir mal so: Bei anderen liebgewonnenen Protagonisten, die auf Teufel komm raus zurück in die Weltraumsaga geschrieben werden mussten, mussten dafür sogar gescheiterte Zeitreisen und Paralleluniversen herhalten. Verglichen damit ist die Wiederauferstehung in Zyklus 9 (Hefte 570–599, Silberbände 64–67) einfach nur genial und schafft ganz nebenbei auch noch eine neue Lebensform. Anderer Meinung? In Ordnung, aber dann mögen sich zumindest die älteren Leserinnen und Leser bitte an die Mutter aller Soaps erinnern. Bei „Dallas“ starb ihr geliebter Bobby in Folge 191 den Serientod. 32 Episoden später lebt er wieder, als wäre es das Normalste der Welt. Die Erklärung: Seine Frau hatte das doch alles nur geträumt!
Was ist jetzt weiter hergeholt? Eben!
Tipp: Lesen Sie noch weitere Kolumnen, Interviews, launige Beiträge und ganz persönliche Einschätzungen in unserer Serie „CarpeGusta Literatur meets Perry Rhodan“!
