Die vielleicht innovativste Serie über ein literarisches Phänomen, Teil 30: Perry Rhodan und der Umweltschutz

Kolumne

17. Oktober 2025 – Fast alle Pflanzen und Tiere sind ausgestorben. Die Nahrung ist rein synthetisch. Schadstoffe in der Luft reizen die Atemwege. Berge von Giftmüll bedrohen alles Leben. Erst jetzt, da es fast schon zu spät ist, wacht die Bevölkerung auf und erlässt strengste Umweltschutzgesetze …

Die Dystopie in „Perry Rhodan“-Heft 684 (enthalten in Silberband 77) wirkt heute noch hochaktuell. Autor Ernst Vlcek legte damals vermutlich ganz bewusst den Finger in die Wunde. Die Rahmenhandlung von „Die falschen Itrinks“ ist nicht weniger als ein Plädoyer, eine regelrechte Brandrede für mehr Umweltschutz. Das entsprach 1974 dem Zeitgeist: Es ist die Zeit, in der „Greenpeace“-Aktionen weltweit für Aufsehen sorgen, in der erste Umweltgesetze beschlossen werden und am „Earth Day“ Millionen Menschen auf die Straße gehen, um ihren Planeten zu beschützen. Im Perryversum kommt das allerdings etwas überraschend. Denn in der Welt der Science Fiction sind grüne Ideen bis dato noch nicht wirklich en vogue. So mancher Fan dürfte sich daher verwundert die Augen gerieben haben.

Ein echter Paradigmenwechsel

Denn ökologisch hatte sich Perry Rhodan bislang nicht gerade mit Ruhm bekleckert: Plastik geht schier über alles und von Recycling hat noch niemand etwas gehört. Verseuchtes Wasser wird kurzerhand ins Meer eines fremden Planeten geschüttet und das dadurch ausgelöste Artensterben achselzuckend zur Kenntnis genommen. Tiere werden rücksichtslos gejagt, weil man halt Hunger hat. Wälder und Dschungel werden aus den nichtigsten Gründen dem Erdboden gleichgemacht. Massenvernichtungswaffen zerstören ganze Planeten oder gar Sonnensysteme. Biowaffen sind überhaupt nichts Verwerfliches.

Die Zustände auf Zannack im Papillo-System jedenfalls ändern diese Mentalität grundlegend. Sofortumschalter Perry Rhodan geht eben wie immer mit der Zeit. In diesem Fall wird er zum echten Öko-Helden! Ob er es dauerhaft bleibt, wird sich zeigen.

Tipp: Lesen Sie noch weitere Kolumnen, Interviews, launige Beiträge und ganz persönliche Einschätzungen in unserer Serie „CarpeGusta Literatur meets Perry Rhodan“!

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