6. Oktober 2025 – „Nietzsche. Leben und Denken im Bann des Christentums“, C. H. Beck Verlag: Christiane Tietz wirft einen überraschenden Blick auf den Philosophen und präsentiert ihn nicht als den reinen Atheisten, sondern als den großen Denker mit tiefen theologischen Wurzeln. Auf diese Weise macht sie ihn transparenter, greifbarer. Sie zeigt auf, wie stark christliche Motive, Sprache und Prägungen auf sein Werk einwirkten. Ihr Text ist also keine Demontage, sondern eine wertvolle Erweiterung des Nietzsche-Bildes – klug, differenziert und historisch fundiert.
Fazit: Eine lohnende Lektüre, nicht nur zum 125. Todestag des Nihilisten!
Klappentext:
Nietzsche wetterte gegen christliche Sünden- und Moralvorstellungen. Andererseits übertrumpfte er die Nächstenliebe durch „Fernsten-Liebe“, dachte intensiv über Jesus nach und unterschrieb seine letzten Zettel mit „Der Gekreuzigte“. Christiane Tietz beschreibt anschaulich, wie Nietzsche in einem evangelischen Pfarrhaus, durch eine pietistische Mutter, im Internat Schulpforta und schließlich beim kurzen Theologiestudium in vielfältiger Weise protestantisch geprägt wurde, bevor er ein Studium der Altphilologie aufnahm, Schopenhauer und Wagner bewunderte und die Theologie philosophisch umformte. Sie geht den theologischen Strömungen der Zeit nach und zeigt, wie sich sein Denken und seine Sprache im Bann des Christentums entwickelten. Eine faszinierende Spurensuche nach Nietzsches unbekanntem, aber höchst lebendigem Gott.
Über die Autorin:
Christiane Tietz ist seit 2025 Präsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und Honorarprofessorin an der Universität Mainz. Zuvor war sie Professorin für Systematische Theologie an der Universität Zürich.













