Ich dachte, bis dahin bin ich tot

10. März 2025 -„Ich dachte, bis dahin bin ich tot“ von Silke Maier-Witt, Kiepenheuer & Witsch Verlag: Was veranlasst eine junge Frau, aus dem bürgerlichen Alltag abzutauchen in die Kriminalität? Silke Maier-Witt legt mit ihrer Geschichte eine schonungslose Beichte vor, die tief in die Abgründe der RAF blickt. Ohne Beschönigung, aber mit spürbarer Reue reflektiert sie ihre Vergangenheit – von der ideologischen Verblendung bis zur mühsamen Aufarbeitung der eigenen Schuld.

Die Einblicke in das Innenleben der Terrorgruppe sind ebenso erschreckend wie aufschlussreich und machen das Buch zu einem wichtigen Beitrag zur deutschen Zeitgeschichte.

Fazit: Eine bewegende, verstörende und zugleich notwendige Auseinandersetzung mit einer der dunkelsten Episoden Deutschlands.

Klappentext:

Am 7. April 1977 – dem Tag des Mordes an Siegfried Buback – schloss Silke Maier-Witt sich der RAF an und tauchte unter. Fortan war sie eine der meistgesuchten Terroristinnen der Bundesrepublik. Während des „Deutschen Herbstes“ spähte sie die Fahrtstrecke von Hanns Martin Schleyer aus, leistete logistische Hilfe und gehörte dem innersten Kreis der RAF an, der in Köln den Arbeitgeberpräsidenten entführte und dessen vier Begleiter tötete. Nach einem Banküberfall der RAF, bei dem eine Unbeteiligte erschossen wurde, übte sie Kritik – und stieg aus der Terrorgruppe aus. Mithilfe der Staatssicherheit tauchte sie in der DDR unter und begann ein neues, bürgerliches Leben – das mit ihrer Verhaftung nach dem Fall der Mauer ein jähes Ende fand.

Über die Autorin und den Co-Autor:

Silke Maier-Witt wurde 1950 in Nagold, Baden-Württemberg, geboren und wuchs in Hamburg auf. Sie studierte Medizin und Psychologie. 1977 schloss sie sich der „Roten Armee Fraktion“ an und ging in den Untergrund. 1979 löste sie sich von der Terrorgruppe und tauchte in der DDR unter. Nach dem Mauerfall wurde sie verhaftet und in die Bundesrepublik abgeschoben, wo sie 1991 wegen der Beteiligung an der Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer sowie anderer Straftaten zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde. 1995 kam sie vorzeitig aus der Haft frei. Sie beendete ihr Psychologiestudium und absolvierte eine Ausbildung zur Friedensfachkraft. Heute lebt sie vorwiegend in Nordmazedonien.

André Groenewoud, Jahrgang 1972, arbeitete als Chefreporter und Autor für die „Bunte“ in München und Paris, schrieb für den „Stern“ und war Korrespondent der Reportage-Agentur „Zeitenspiegel“ in New York. Zuletzt arbeitete er fürs ZDF im Südostasien-Studio in Singapur.

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