14. April 2025 – Wie formt eine Kindheit zwischen politischen Umbrüchen, inneren Konflikten und erzwungenem Anpassungsdruck das spätere Leben? Dieser Frage widmet sich „Die Freiheit der Puppen“ von Federica de Cesco, Europa Verlag. Rosa spielt in diesem vielschichtigen Text die Hauptrolle. Sie ist eine taffe Frau auf der Suche nach innerer Balance – während gleichzeitig die Welt um sie herum ins Wanken gerät.
Ein turbulentes Leben auf der Überholspur
Rosa wächst auf Kuba als Enkelkind deutscher Immigranten auf, doch mit der Kubakrise wird sie entwurzelt. In Deutschland wird ihre Familie von der Stasi rekrutiert – eine Realität, die sie als Kind nur in Bruchstücken versteht, aber umso intensiver spürt. Um sich vor der Grausamkeit des Alltags zu schützen, erschafft sie einen eigenwilligen Mikrokosmos mit den Figuren Frau Tam und Herr Tim. Doch ihre Mutter duldet dies nicht und zwingt sie zur Trennung von ihren imaginären Begleitern …
Fazit: Dieses Buch spiegelt weit mehr als eine klassische Lebensgeschichte wider. Es vereint Zeitgeschichte, Politik und Psychologie zu einem Geflecht aus Identitätssuche, künstlerischer Befreiung und der Macht der Fantasie. Die Protagonistin zeigt sich als Heldin voller Widersprüche: stark und verletzlich zugleich, getrieben von ihrem Wunsch nach Ausdruck, aber auch von inneren Dämonen getrieben, die sie nicht so leicht abschütteln kann.
Über die Autorin:
Federica de Cesco wurde als Tochter eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter im norditalienischen Pordenone geboren. Sie spricht fließend Deutsch, Italienisch und Französisch, studierte Kunstgeschichte und Psychologie in Lüttich und schrieb im Alter von 15 Jahren ihr erstes Buch, den Jugendbestseller „Der rote Seidenschal“. Ihm folgten mehr als 50 weitere Kinder- und Jugendbücher. Damit zählt sie zu den meistgelesenen Jugendbuchautorinnen im deutschsprachigen Raum. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem japanischen Fotografen Kazuyuki Kitamura, in der Schweiz.